Lukas Schmid
OST und HSG planen Pilotprojekt zu legaler Abgabe von Cannabis.
Die Firmen können auf der Lehrstellenbörse GOJOB.ch nach möglichen Kandidatinnen und Kandidaten suchen. z.V.g.
Seit September ist die interaktive Plattform GOJOB.ch wieder in Betrieb. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrbetriebe legen auf der Plattform ein Profil an. Die Firmen können ausserdem nach möglichen Kandidaten suchen und Lehrstelleninserate kostenlos aufschalten.
Lehrstellensuche «2017 sind wir nach der Lancierung richtig durchgestartet», erinnert sich Thomas Eberle, Schulleiter im OZ Buechenwald an die Anfänge der Lehrstellenbörse GOJOB.ch zurück. Diese wurde anlässlich der Gossauer Gewerbeausstellung 2017 von den beiden Schulleitern der Oberstufenzentren Buechenwald und Rosenau gemeinsam mit der Agentur «Pfirsichblau» initiiert und entworfen. «Wir suchten damals nach einem passenden Auftritt für unseren Stand an der G17 und in diesem Prozess wurde die Plattform entwickelt», erzählt Roger John, Schulleiter im OZ Rosenau. «Wir haben damals einen Nerv getroffen, weil die Lehrbetriebe grosse Schwierigkeiten hatten, Lehrlinge zu rekrutieren», ergänzt Eberle. Es habe verschiedene Erfolgsgeschichten gegeben damals und mehrere Lehrbetriebe und Schüler hätten über die Plattform zueinander gefunden.
Doch 2021 wurde GOJOB eingestellt. Die Entwickleragentur hatte eine überregionale Plattform lanciert, auf die auch die Gossauer Schulen dislozierten. «Dieses Projekt kam allerdings nie zum Fliegen», stellt John fest. Ausserdem sei das Tool für die Lehrlinge und die Firmen deutlich aufwendiger gewesen und die Gossauer Schulen hätten die Plattform auch nicht mehr gleich intensiv gepflegt. «Das braucht viel Begleitung. Für ein eigenes Projekt nimmt man diesen Aufwand auf sich, für ein fremdes eher weniger», analysiert Eberle. Da das neue Portal nicht wie gewünscht funktionierte, entschieden die Schulleiter, nach rund drei Jahren Absenz GOJOB.ch wieder zu aktivieren. An der Gewerbeausstellung G24 informierten Eberle und John die Gossauer Gewerbetreibenden über die Wiederaufnahme. Dieser Re-Start verlief bisher erfolgreich. So sind aktuell auf der Plattform 26 Lehrstellen von bekannten Gossauer Firmen aufgeschaltet, die im Sommer 2026 angetreten werden können. «Das ist sehr erfreulich, weil wir bisher erst Mund-zu-Mund-Propaganda betrieben haben», erklärt Eberle. Insgesamt sind gar 189 Firmenprofile angelegt, wobei diese nie gelöscht wurden.
Die Lehrstellen sind für Sommer 2026 aufgeschaltet, weil die meisten Schülerinnen und Schüler, die in diesem Sommer die Oberstufe abschliessen, bereits eine Lehrstelle haben. «Die Suche beginnt jeweils im zweiten Oberstufenjahr. Im dritten wird dann meist im Herbst der Lehrvertrag für den kommenden Sommer unterschrieben», erzählt John. Entsprechend werden mit den Schülern im zweiten Jahr die Profile für die Lehrstellenplattform angelegt. «Dies geschieht im Rahmen des Berufswahlunterricht», berichtet Eberle. Alle Schülerinnen und Schüler legen ein Profil an, für die Freischaltung braucht es das Einverständnis der Eltern. «Mit ganz wenigen Ausnahmen haben bisher immer alle Schülerinnen und Schüler mitgemacht», sagt John.
Aktuell sind 174 Schülerprofile vorhanden. Die Firmen haben die Möglichkeit, in den Profilen nach Schülerinnen und Schüler zu suchen, die aufgrund der angegeben Berufsinteressen für sie passen könnten. «Für die Firmen ist es schwierig, an die Schülerinnen und Schüler heranzukommen. Ein Anschlagbrett wird heute nicht mehr beachtet. Über GOJOB.ch schaffen sie es aufs Handy der Schüler. Dort erhalten sie Aufmerksamkeit», erklärt John. Für die Firmen ist die Nutzung der Plattform kostenlos. «Wir haben auch ein Interesse, dass unsere Schülerinnen und Schüler passende Lehrstellen finden. Das Projekt ist aus Gossau für Gossau», erklärt Eberle. Das sei wohl auch der Grund, weshalb die Plattform besser funktioniere als der überregionale Versuch.
Die beiden Schulleiter sehen GOJOB.ch als ein Instrument im Berufswahlprozess. Eine grosse Bedeutung komme auch dem Schnuppern zu. Vor den Schnupperlehren, in denen Schülerinnen und Schüler einen Betrieb besser kennenlernen, sollen sie während den Berufserkundungstagen ihren Horizont erweitern und einen Einblick in unterschiedliche Branchen erhalten. Die Berufserkundungstage werden von der Schule Gossau gemeinsam mit dem Gewerbeverein, den Fachgeschäften und der HIG Gossau jeweils nach den Sommerferien für die zweite Oberstufe durchgeführt. «Dort können die Firmen den Schülerinnen und Schülern ihren Betrieb schmackhaft machen», erklärt John. Bevor schliesslich ein Lehrvertrag unterschrieben werde, finde in den allermeisten Fällen eine Schnupperlehre statt.
Von Tobias Baumann
Lade Fotos..