Walter Micone
möchte dem Quartier Tschudiwies-Centrum frischen Wind einhauchen.
Der Stadtapéro war gut besucht. tb
Stadtpräsident Wolfgang Giella zog am Stadthaushalt eine Legislaturbilanz und stellte gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats die Ziele der aktuellen Legislatur vor. Sven Erne-Bedford, Geschäftsführer der Stadtwerke, präsentierte die mögliche Energieversorgung der Zukunft in Gossau.
Fürstenlandsaal Die Stadtwerke Gossau planen je einen Wärmeverbund für den Stadtkern und das Mettendorf. Die Wärmepotenzialanalyse habe ergeben, dass sich in diesen Perimetern aufgrund der hohen Energiedichte Wärmeverbunde wirtschaftlich betreiben lassen, erklärte Sven Erne-Bedford, Geschäftsführer der Stadtwerke Gossau. Aktuell befinde sich das Projekt noch im Stadium der Machbarkeitsprüfung und man sehr viele Alternativen geprüft. Für den Wärmeverbund im Mettendorf haben die Stadtwerke mit der SAK bereits einen Partner gefunden, um jetzt das Vorprojekt zu erarbeiten, wie Erne-Bedford ausführte. Denn der Investitionsbedarf sei enorm und für die Stadtwerke nicht allein zu stemmen: «Die Kosten für beide Wärmeverbunde werden bei einer Ungenauigkeit von +/- 25 Prozent auf 75 Millionen Franken geschätzt. Für die Stadtwerke wird ein Investitionsbedarf von 35 bis 50 Millionen angenommen.» Im Mettendorf soll die Abwärme aus der Industrie genutzt werden. Dieses Projekt wird mit rund 29 Mio. Franken veranschlagt.
Im Stadtzentrum soll die Wärme mit einem Holzschnitzel-Kraftwerk produziert werden. Hierfür wurde ein Investitionsbedarf von 46 Mio. Franken errechnet. «Im Stadtzentrum darf man nicht bohren und auch Luft-Wärmepumpen sind vielerorts nicht zulässig. Es wird also teilweise keine Alternative zum Anschluss an den Wärmeverbund geben, weshalb wir hier von der Grundversorgung sprechen», erklärte Erne-Bedford. Noch in diesem Jahr sollen rechtliche Abklärungen erfolgen, Partner gefunden und die Kosten für die Vorprojekte erörtert werden. «Erst nach diesen Abklärungen beginnt der politische Prozess, in dem das Parlament und die Stimmbevölkerung die Projekte absegnen müssen», erklärte der Geschäftsführer. Bis die erste Kilowattstunde aus einem der beiden geplanten Wärmeverbunde bereitstehe, werde es nach 2030 sein. Ihr Gasnetz werden die Stadtwerke weiterhin betreiben. Die Unternehmen, die aktuell auf Gas angewiesen sind, erhielten eine lange Vorlaufzeit zur Umstellung von in der Regel mindestens zehn Jahren, beruhigte Erne-Bedford.
Für die Legislaturplanung 2025-2028 gab Stadtpräsident Wolfgang Giella zwei übergeordnete Themen vor. Einerseits soll ein finanziell gesunder Stadthaushalt erreicht werden, andererseits eine Strategie für Liegenschaften im Finanzvermögen erarbeitet werden. Für sein Departement «Inneres Finanzen Kultur» nannte er weiter den Abschluss des Rahmennutzungsplan in der Ortsplanung sowie den Umsetzungsstart des Gesamtverkehrskonzept als Ziele. Schulpräsident Stefan Rindlisbacher erklärte die Schulraumplanung inklusive Tagesstruktur, die Auslösung eines Pilots zur Begabungsförderung und eine räumliche Lösung für die Tagesstruktur Hirschberg zu den Legislaturzielen. Im Departement von Florin Scherrer, Bau Umwelt Verkehr, sollen die Module 2 + 3 der Sportwelt in dieser Legislatur neu priorisiert sowie das Gemeindesportanlagenkonzept überarbeitet werden. Ausserdem soll die Renovierung des Notkerschulhauses abgeschlossen und der Bushof erstellt werden. Und zudem soll ein Neubau Rathaus projektiert sein.
Helen Alder erläuterte, im Departement Jugend Alter Soziales wolle man die Begleitung und Beratung in allen Lebensphase vorantreiben, die Altersstrategie überprüfen und die koordinierte Nachhaltigkeit in der Stadtverwaltung vorantreiben. Claudia Martin, Departementsvorsteherin Versorgung Sicherheit, nannte als Legislaturziele, den Bau und Betrieb des Wärmeverbunds Buechenwald für die Energieversorgung der Sportanlagen, sowie die Erarbeitung der Vorprojekte für die beiden Wärmeverbunde Mettendorf und Kernzone.
In der Bilanz zur vergangenen Legislatur hatte Wolfgang Giella berichtet, dass von den 28 Legislaturzielen 13 erreicht sowie sieben planmässig verzögert und ebenfalls sieben pendent verzögert wurden. Ein Legislaturziel wurde sistiert.
tb
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