Michelle Kolb
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Stadtparlamentarier Matthias Ebneter möchte vom Stadtrat wissen, was sich dieser unter einer adäquaten frühkindlichen Förderung vorstellt. Er kritisiert, dass die Stadt noch immer nach Räumlichkeiten sucht, obwohl der Verkauf des Marienheims durch die Kirchgemeinde schon lange absehbar gewesen sei.
Einfache Anfrage «In Gossau wird schon seit Jahren über ein Familienzentrum gesprochen»: So leitet Matthias Ebneter seinen politischen Vorstoss ein. Aus Workshops und Konzepten sei aber bis jetzt noch nie etwas Konkretes entstanden. «Bereits heute bietet die Spielgruppe Bärehüsli im Marienheim Gossau, Spielgruppen sowie Elterntreffs an. An gewissen Tagen ist die Mütter- und Väterberatung vor Ort und bietet niederschwellig Beratungen an, wo gleichzeitig eine Vernetzung der Familien sowie Integration stattfinden kann», konstatiert Ebneter. Der Elterntreff sei ein sehr beliebter Treffpunkt, da er einen geschützten Raum für die Kinder ohne Konsumationszwang bietet. Ohne Initiative der Spielgruppe würde es noch immer keinen Elterntreff geben, glaubt Ebneter.
Die Kirchgemeinde habe als Eigentümerin des Marienheims die Liegenschaft trotz jährlichen Defiziten über Jahre weiter betrieben, obwohl sie die frühe Förderung nicht als ihren Kernauftrag ansieht. Nun wolle die Kirche die Liegenschaft aber veräussern. «Dies war bei der Stadt sowie bei den Betreibern des Bärehüslis schon lange bekannt und absehbar. Die Zukunft der Spielgruppe steht aktuell somit in den Sternen und die Verunsicherung bei den Mitarbeiterinnen sowie den Gästen ist gross», sagt Ebneter. Die zuständige Stadträtin Helen Alder habe in den Gossauer Nachrichten erläutert, dass die Stadt beim Marienheim kein Angebot abgeben wird, und dass man immer noch daran ist, Standorte zu suchen. «Dies ist angesichts der jetzigen sich lange abzeichnenden Situation äusserst ernüchternd», findet Ebneter. Er erinnert daran, dass das Familienzentrum gemäss Legislaturzielen 2020 bis 2024 bereits in Betrieb sein sollte. Die Stadt dürfe sich ihrer Verantwortung nicht entziehen, den Fokus auf die Kleinsten zu legen. Dazu zählten auch passende Räumlichkeiten. Die frühe Förderung leiste einen wichtigen Beitrag für den Einstieg in den Kindergarten.
Vom Stadtrat möchte Ebneter wissen, was sich dieser unter einer adäquaten frühkindlichen Förderung in Gossau vorstellt und ob diese Aufgabe auch ohne die Spielgruppe Bärehüsli erfüllt würde. Weiter erkundigt sich Ebneter nach den Kosten für die Stadt, welche durch die Spielgruppe Bärehüsli, den Elterntreff sowie die Mütter- und Väterberatung im Marienheim entstehen. Ebneter fragt: «Welche Vorstellungen hat der Stadtrat davon, was der Betrieb eines Familienzentrums die Stadt kosten darf?» Zusätzlich möchte er wissen, weshalb der Stadtrat ein Angebot für das Marienheim a priori ausschliesse. Und zuletzt regt Ebneter an, zu prüfen, ob nicht bei der Sana Fürstenland sprich im Andreaszentrum Räumlichkeiten für die Spielgruppe und den Elterntreff angemietet werden könnten.
tb
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