Michelle Kolb
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In Frutigen beispielsweise organisierte die Schülerschaft auf dem Weg zur Fair Trade School eine Modeschau mit Secondhandkleidung. z.V.g.
Die Arbeitsgruppe Schule von Fair Trade Town Gossau möchte ihren Massnahmenkatalog erweitern. So soll beispielsweise auch in Schullagern saisonalen Lebensmittel aus der Region und fair gehandelten Produkten der Vorzug gegeben werden. Der Dachverband lädt zum Projekt «Fair Trade School» ein.
FTTG Catherine Wälti, Projektleiterin Fair Trade Town Deutschschweiz und Bildung beim Dachverband Swiss Fair Trade, präsentierte an der jährlichen Sitzung der Arbeitsgruppe Schule von Fair Trade Town Gossau das Projekt «Fair Trade School». «Es handelt sich um ein kostenloses und niederschwelliges Bildungsprogramm, das den Schülerinnen und Schülern hilft, die globalen Zusammenhänge im Handel zu verstehen», erklärte Wälti. Das Programm schaffe aber nicht nur ein Bewusstsein für fairen Handel, sondern diene auch als Motivation und Anerkennung für die Schüler, sich in diesem Bereich zu engagieren. «Und nicht zuletzt ist das Label auch eine Auszeichnung für die Schulen, wenn sie es erworben haben», so Wälti. Da die Gossauer Schulen als aktive Partner von Fair Trade Town Gossau schon verschiedene Nachhaltigkeitsprojekte umsetzten, sei der Schritt für sie zur Fair Trade School nicht mehr sehr gross, zeigte sich die Projektverantwortliche des Dachverbandes überzeugt. Dieser hat das Label in der Schweiz im letzten Frühjahr lanciert und bisher drei Schulen ausgezeichnet, darunter eine in Wil. In Deutschland besteht das Programm schon länger. Knapp 1'000 Schulen und Universitäten tragen dort das Label. «Eine Fair Trade School bündelt die Themen globale Gerechtigkeit, nachhaltiger Konsum und soziale Verantwortung und ermöglicht ihren Schülerinnen und Schülern, sich aktiv und kontinuierlich für eine bessere Zukunft einzusetzen», heisst es im Projektbeschrieb.
Um eine Fair Trade School zu werden, muss unter anderem ein Team aus Schüler- und Lehrerschaft gebildet werden, das gemeinsame Ziele im Bereich Nachhaltigkeit setzt und das Engagement vorantreibt. Die Schulleitungen müssen sich ebenfalls zu den Zielen bekennen. Ausserdem sollen mindestens drei fair gehandelte Produkte an der Schule berücksichtigt und der faire Handel im Unterricht thematisiert werden, wobei dies die Gossauer Schulen als Partner von Fair Trade Town Gossau bereits umsetzen. Daneben soll mit Aktionen und einer aktiven Kommunikation auf das Engagement aufmerksam gemacht und so die Bevölkerung für das Anliegen sensibilisiert werden. Christina Thöny, Vertreterin des Hirschbergs in der Arbeitsgruppe, erklärte, dass sich die Gossauer Schulen bei FTTG auf einem gemeinsamen Weg befänden und sie es nicht befürworte, wenn sich nun Schulhäuser einzeln um das Label bemühen müssten. Schulpräsident Stefan Rindlisbacher und Vertretungen von weiteren Schulhäusern unterstützten Thönys Votum für ein gemeinsames Vorgehen. Wälti zeigte sich offen für eine solche Lösung mit schulhausübergreifendem Engagement. Beschlossen wurde in dieser Hinsicht vorerst nichts. Die Verantwortlichen sollen sich erst Gedanken machen, ob dieser weiterführende Schritt mit einer speziellen Auszeichnung für die Schulen gegangen werden soll.
Keine Einwände erfolgten gegen die Erweiterung des Massnahmenkatalogs, den die Arbeitsgruppe der Schule vor sieben Jahren erlassen hatte. So soll neu auch beim Einkauf von Textilien fair gehandelten und nachhaltigen Produkten der Vorzug gegeben werden, wobei die anwesenden Vertreterinnen des textilen Werkens betonten, dass sie dies schon bisher so handhabten. Neu wird zudem explizit festgehalten, dass auch in Lagern und bei schulischen Veranstaltungen saisonalen Lebensmitteln aus der Region sowie FTT-Produkten der Vorzug gegeben wird. Im Rahmen der Elternabende sollen die Lehrpersonen über die Themen Ernährung, Bewegung, Konsumverhalten und Elterntaxis orientieren. In Sonderwochen soll ein verstärktes Augenmerk auf einen sinnvollen Mix von nichtkonsumorientierten und konsumorientierten Aktivitäten gelegt werden. Die von der Arbeitsgruppe vorgeschlagenen Ergänzungen des Massnahmenkatalogs gehen nun in die Führungskonferenz der Schule und dann in den Schulrat.
tb
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