Walter Micone
möchte dem Quartier Tschudiwies-Centrum frischen Wind einhauchen.
Die Petitionäre haben an der Lindenstrasse Tafeln mit «Freiwillig 30» aufgestellt. z.V.g.
Drei Bewohner des Lindenquartiers sammelten in den letzten Wochen Unterschriften für Tempo 30 auf ihrer Quartierstrasse. In den letzten Jahren habe der Verkehr massiv zugenommen und die Lindenstrasse werde vermehrt auch als Abkürzung beziehungsweise Schleichweg genutzt.
Lindenstrasse Mehrere Tafeln mit «Freiwillig 30» zeugen vom Wunsch der Anwohner, dass die teils schwer einsehbare und steile Strasse von den Verkehrsteilnehmern nur mit reduzierter Geschwindigkeit befahren wird. «Teilweise ist es lebensgefährlich», sagt Fridolin Hinder, der gemeinsam mit Roger Blatter und Thomas Schiemann die Petition für Tempo 30 auf der Lindenstrasse lanciert hat. Die drei Anwohner, die an der Linden- beziehungsweise der Wachholderenstrasse wohnen, sind sich einig, dass der Verkehr in den letzten Jahren massiv zugenommen hat. «Immer häufiger wird die Quartierstrasse auch als Schleichweg genutzt, um Richtung Engelburg oder Waldkirch zu fahren», stellt Hinder fest. Ein grosses Problem sei auch der Bus, der im Halbstundentakt in beiden Richtungen durch das Quartier fährt. «Das Kreuzen mit dem Bus ist im oberen Teil mit den zwei engen Kurven fast nur möglich, wenn eines der Fahrzeuge auf das Trottoir ausweicht», sagt Hinder. In diesem Bereich seien viele Kinder auf dem Schulweg unterwegs.
Für die Unterschriftensammlung gingen die Petitionäre in ihrem Quartier von Tür zu Tür. «Dabei rannten wir offene Türen ein. Neun von zehn Personen sehen es gleich wie wir», erzählt Hinder. In den nächsten Tagen wollen sie die Petition bei der Gemeindeverwaltung einreichen. «Es gibt gute Beispiele aus anderen Gemeinden, wie Tempo 30 für eine bessere Lebensqualität im Quartier sorgt», sagt Hinder. Dass in Andwil keine einzige Tempo 30 Zone existiert, ist für ihn schwer nachvollziehbar. Der Gemeinderat in alter Besetzung habe sich immer gegen die Einführung gestellt. Doch nun habe man neue politische Verhältnisse. «Wir sind zuversichtlich, dass der neu besetzte Gemeinderat unser Anliegen umsetzen wird», so Hinder. Viele Kinder im Dorf könnten dann den Schulweg risikofreier bewältigen und sich auch in der Freizeit geschützter fühlen. «Tempo 30 reduziert nicht nur den Bremsweg, sondern auch die Schwere der Verletzungen bei Unfällen relevant», heisst es dazu im Petitionstext.
Dort steht auch, dass sich die Anwohnerschaft seit mehr als 20 Jahren um Beruhigungsmassnahmen bemüht. «2006 fand eine Abstimmung über Tempo 30 auf der Lindenstrasse und eine Verkehrsberuhigung auf der Augartenstrasse statt. Damals konnten wir zu wenig überzeugen und die Stimmung ist in einem emotionalen Abstimmungskampf gekippt», erinnert sich Hinder. Doch heute stünden die Chancen sicherlich besser, schliesslich habe der Verkehr noch deutlich zugenommen. Rechtlich verbindlich ist eine Petition für den Gemeinderat nicht. «Das ist so, aber wir laden den Gemeinderat ein, Tempo 30 auf der Lindenstrasse zu prüfen», so Hinder.
tb
Lade Fotos..