Julia Buchmann
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Das Volkskunde-Museum muss temporär schliessen. Wikipedia/mariobaronchelli.ch
Das Volkskunde-Museum wird per 2. April temporär für längere Zeit für den Publikumsbetrieb schliessen. Dies führt die Betreiber dazu, dass die Arbeitsverhältnisse bis auf wenige Ausnahmen gekündigt werden, dies im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften.
Schliessung «Es sind mehrere Gründe, die zu diesem unerfreulichen Entscheid geführt haben», heisst es in der Mitteilung des Museums. Die wirtschaftliche Entwicklung des Museums beschäftige die Verwaltung und die Leitung schon längere Zeit. «Wir haben in den letzten Jahren vieles versucht, das Museum mit kuratorischen Leistungen, Sonderausstellungen und einer Neuausrichtung zu positionieren und nach schweren Covid-Jahren auch finanziell weniger verlustreich zu führen.» Dies sei nicht gelungen. Zwar sei man nach wie vor ein bedeutendes Museum im Kanton, und das wieder mit erfreulichen Besucherzahlen, aber die Erträge würden nicht ausreichen, um ein ausgeglichenes finanzielles Resultat zu erzielen. Die im letzten Jahr vorgenommenen betrieblichen Anpassungen hätten sich finanziell merklich positiv ausgewirkt, könnten aber in ihrer Dimension die grossen finanziellen Defizite nicht auffangen. «Die anspruchsvolle wirtschaftliche Situation unseres Museums ist bekannt und wurde auch an der letzten Generalversammlung thematisiert. Die Genossenschafter wurden über die problematischen Zukunftsaussichten und strukturellen Probleme unseres Unternehmens informiert», schreibt die Genossenschaft.
Der Betrieb ohne das Gebäude würde jährlich einen grossen Verlust bringen. Die Liegenschaft und ihr Unterhalt sowie die nötigen Abschreibungen trotz letztjährigem Abschreiber von 800'000 Franken brächten jährlich 150'000 Franken Verlust. «Die Liegenschaft, auch wenn sie finanziell unbelastet ist, ist unser grosses Problem. Sie ist in die Jahre gekommen. Sie verursacht grösseren Unterhalt und für einige Einrichtungen bekommen wir bei Ausfall keine Ersatzteile. Auch im Bereich Energieeffizienz und bei der elektrischen Infrastruktur besteht Handlungsbedarf. Grössere Investitionen und Renovierungen sind nötig und deren Finanzierung ist nicht stemmbar. Wegen gestiegener Betriebs- und Investitionskosten verschärft sich die Situation», so die Genossenschaft.
Weiter schreibt die Genossenschaft, dass die personelle Situation sowie die Investitionspläne der Schaukäserei dazu führen würden, zu wenig Planungssicherheit zu haben. Es hätten zwei Mitarbeiterinnen gekündigt und man könne bei der angespannten finanziellen Situation keine neuen Personen einstellen.
«Alle Punkte führten zu einem Entscheid, der uns nicht leicht gefallen ist. Verschiedene Varianten wurden geprüft, abgewogen und die Konsequenzen gegenübergestellt. Die fehlende finanzielle Stärke der Genossenschaft lässt uns keine anderen Möglichkeiten. Wir müssen unser Museum neu denken und haben entschieden, es temporär zu schliessen. Dies geht nicht ohne die auszusprechenden Kündigungen. Dies ist bedauerlich.» Die Zeit der Schliessung werde genutzt, um sich Überlegungen über die Zukunft zu machen. Es gelte, ein neues Konzept zu entwickeln und auszuloten, in welcher Art, Form, Grösse, mit welchen Schwerpunkten in Inhalt und Vermittlung das Museum in Zukunft nachhaltig bestehen könne. «Entsprechend dem erarbeiteten Konzept, das von unserer Museumsleiterin in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung gestaltet werden soll, wollen wir uns baldmöglichst neu ausrichten.» Der Entscheid der Verwaltung wurde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Montagabend mitgeteilt.
pd
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