Julia Buchmann
ist am Schweizer Filmpreis 2025 als beste Schauspielerin nominiert.
Von links: OK-Präsident Peter Zeller, Sara Saladin, Geschäftsführerin des Pferdesportzentrums Starkenmühle mit dem Pferd Bravissimo, Regierungsrat Dölf Biasotto und Landammann Yves Noël Balmer. sro
Unter dem Motto «ausserrhodentlich» präsentiert sich der Kanton Appenzell Ausserrhoden am diesjährigen Zürcher Sechseläuten vom 12. bis 15. April. Die Vorbereitungen sind in der Endphase. Der Kanton will sich am Fest der Zürcher Zünfte von seiner besten Seite zeigen.
Sechseläuten «Nach der pandemiebedingten Absage im Jahr 2021 ist es nun soweit und unser Kanton kann sich endlich in Zürich präsentieren. Wir wollen mit einem pfiffigen Auftritt einen bleibenden Eindruck hinterlassen», freut sich Landammann Yves Noël Balmer. Man wolle die Ausserrhoder Vielfalt zeigen – dies in einem unterhaltenden, brauchtumsorientierten und traditionsbewussten Auftritt. «Unser Kanton ist bekannt für das gelebte Brauchtum, ebenso wie der Kanton Zürich», so Balmer. Im Zentrum des Sechseläutens stehen für den Ausserrhoder Gastauftritt das Mitmachen am Kinderumzug und am Festumzug sowie an allen vier Tagen die Präsenz auf dem «Lindenhof». Das Publikum wird touristisch, gesellschaftlich, kulturell und kulinarisch angesprochen. Die Gäste sollen Ausserrhoden als lebenswerte Region kennenlernen, die einen Besuch wert ist. «Wir glauben daran, dass wir Bekanntheit erlangen werden, weit über das Silvesterchlausen hinaus – was den Tourismus stärken wird», ist Balmer sicher. Das Appenzellerland sei ein beliebtes Naherholungsgebiet für Zürcherinnen und Zürcher. Rund 600 Ausserrhoderinnen und Ausserrhoder werden in Zürich vertreten sein, also fast jeder Hundertste. «Mit Freude und Stolz werden wir uns präsentieren, aber auch gerne wieder zurück in unseren Kanton heimkehren», sagt Balmer und erntet einige Lacher.
Auf dem «Lindenhof», im historischen Zentrum Zürichs, präsentiert sich Appenzell Ausserrhoden von Freitag bis Montag auf vielfältige Art und Weise. «Wir werden den 'Lindenhof' in ein fröhliches, buntes Appenzellerland verwandeln», sagt Monika Bodenmann vom OK. Auf der Bühne im Festzelt, in dem rund tausend Sitzplätze zur Verfügung stehen, stehen musikalische Auftritte im Zentrum. Dazu gehören Musikgruppen verschiedener Stilrichtungen ebenso wie Chlausenschuppel. Gastronomisch werden die Besucherinnen und Besucher mit einer Auswahl von ausserrhodischen Spezialitäten verwöhnt. «Öberefahre» und Wanderwege im Appenzellerland mit ausserordentlichen Attraktionen am Wegrand, sind Themen in den zwei Präsentationszelten. An Marktständen finden sich typische Produkte aus dem Kanton. «In einer Foto-Box können die Gäste bleibende Erinnerungen schaffen», so Bodenmann. Sie ist überzeugt, dass man es geschafft habe, ein vielfältiges Programm auf die Beine zu stellen. «Und so wie ich uns Ausserrhoder kenne, lassen wir es in Zürich krachen», meint sie begeistert.
Organisatorisch war die Planung eine grosse und herausfordernde Aufgabe. «Unser 16-köpfiges OK hat während eines Jahres mit viel Engagement den Auftritt am Sechseläuten auf die Beine gestellt», sagt Peter Zeller. Der Ausserrhoder Auftritt steht unter seinem Präsidium. Ihm zur Seite stehen Gerhard Frey (Vizepräsident); Bruno Vattioni, Monika Bodenmann (Ausstellung, Verkauf, Unterhaltung, Kultur); Heinz Nigg, Heinz Jucker, Ernst Nef und Jörg Schmid (Umzüge), Peter Meier, Reto Fuchs, Adrian Giger, Jürg Bühler, Silvio Seiler, Yanick Neff (Finanzen, Kommunikation und Marketing, Logistik) und Linda Gantenbein(Administration). Am Kinderumzug unter dem Motto «Bsondrigs über s'Johr vetält», welcher am Sonntag stattfindet, und am Zug der Zünfte am Montag sind insgesamt rund 600 Ausserrhoderinnen und Ausserrhoder in 20 Gruppen auf der Route unterwegs. Am Kinderumzug wird Musikalisches ergänzt mit der Präsentation von Traditionsanlässen für Jugendliche, einer Gruppe mit Geissen, und jungen Sportlerinnen. Auch Gidio Hosestoss wird mitgeführt, welcher im Feuer dasselbe Schicksal erleidet wie der Böögg. «Wir werden die Kinderereignisse, welche über das Jahr verteilt passiert sind, auf diese Weise Revue passieren lassen», sagt OK-Mitglied Heinz Nigg. Am Montag wird auch ein Bloch mitgezogen. Das Urnäscher Mannebloch wird mit dem Baumstamm erstmals das Appenzeller Hinterland verlassen. Dazu wird es musikalische Darbietungen geben und Sujets, die traditionelles Handwerk zum Thema haben. Auch die schönen Silvesterchläuse des Blattenschuppels Waldstatt und die «Wüeschte» des Turner-Schuppels Waldstatt werden vor Ort sein. Logistisch ist alles eine grosse Aufgabe. «Die Teilnehmenden werden mit Cars nach Zürich gefahren, die Tiere in Transportern. Wir mussten einen richtigen Masterplan erarbeiten, zumal auch viele Wagen und einiges an Material gut ankommen muss», sagt Zeller. Die Wagen werden von einer Sicherheitsfirma bewacht, bis sie zum Einsatz kommen werden. Der gesamte Auftritt kostet den Kanton natürlich Geld. «Budgetiert sind 390'000 Franken», sagt Balmer. Der Landammann persönlich darf übrigens am Montag um 18 Uhr den Funken auf dem Sechseläutenplatz mit einer Fackel entzünden. Sollte das Feuer den Kopf des Böögs schnell explodieren lassen, verspräche das in der modernen Deutung der Legende einen schönen Sommer.
Stefanie Rohner
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