Roman Riklin
erhält den Kunstpreis 2025 der St.Galler Kulturstiftung.
Der Kybunpark wird Schauplatz von drei EM-Partien. z.V.g.
Heute Abend beginnt die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz. Während die Schweizerinnen im Eröffnungsspiel in Basel die EM lancieren, wird im Kybunpark am Freitag erstmals gespielt, wenn die Rekord-Europameisterinnen aus Deutschland auf Polen treffen. Mit Frankreich und Titelverteidiger England treten weitere Hochkaräter in St.Gallen an.
Women’s Euro 31 Partien werden ab heute ausgetragen, bis die Europameisterinnen am 27. Juli im St.Jakob-Park in Basel den Pokal in die Höhe stemmen werden. Obwohl in St.Gallen nur drei Partien über die Bühne gehen, stehen die Chancen ziemlich gut, dass die zukünftigen Europameisterinnen im Kybunpark auflaufen. Schliesslich sind die beiden Finalistinnen der letzten EM, die aufgrund der Pandemie 2022 statt 2021 ausgetragen wurde, zu Gast in St.Gallen. Die Engländerinnen sicherten sich damals vor über 80'000 Zuschauerinnen und Zuschauern im legendären Wembley den ersten grossen internationalen Titel. Auch in diesem Jahr gehören «The Lionesses» zu den Mitfavoriten. Die Wettbüros sehen die Engländerinnen hinter den Weltmeisterinnen aus Spanien als zweitgrösste Titelanwärterinnen – trotz grosser Verletzungssorgen. Gleich dahinter folgen mit Frankreich und Deutschland die beiden weiteren Topteams, die im Kybunpark auflaufen. An der letzten EM 2022 trafen die beiden Nationen im Halbfinale aufeinander, wobei sich Deutschland durchsetzte. 2024 kamen die Französinnen einem internationalen Titel einen Schritt näher, als sie den Final der Nations League erreichten, dort aber Spanien unterlagen. Die Französinnen spielen nicht nur in der Ostschweiz, sondern haben hier auch ihre Basis. Sie logieren in Heiden und trainieren in Staad.
Bereits mehrfach Titel bejubeln konnten die Deutschen Frauen. Mit acht Europameistertiteln sind sie unangefochtene Rekordhalterinnen. Von 1995 bis 2013 holten sie sämtliche sechs EM-Titel, wobei das Turnier 1995 dezentral und nicht im üblichen Vierjahresrhythmus ausgetragen wurde. Die Deutsche Phalanx konnten erst die Niederländerinnen durchbrechen, als sie 2017, wie fünf Jahre später die Engländerinnen, im eigenen Land den Titel holten. Dass diese Serie mit Heimerfolgen weitergeht, ist äusserst unwahrscheinlich, schliesslich gehören die Schweizerinnen zu den Aussenseiterinnen. Aber trotz Abstieg aus der höchsten Spielklasse in der Nations League in diesem Frühjahr scheint in der Gruppe mit Norwegen, Island und Finnland ein Weiterkommen möglich. In der Weltrangliste liegen die Schweizerinnen auf Rang 23, immerhin vor Finnland (26), aber hinter Norwegen (16) und Island (14). Doch in der Nations League zeigte sich, dass diese zwei Gegner für die Schweizerinnen durchaus in Reichweite liegen, auch wenn es gegen Norwegen zwei knappe Niederlagen absetzte und gegen Island zwei Unentschieden resultierten. Chancenlos, wie beispielsweise gegen die Französinnen, waren die Schweizerinnen in diesen Partien aber auf keinen Fall.
Zu einer erfolgreichen Heim-EM wollen auch zwei Ostschweizerinnen beitragen. Nadine Riesen aus Niederteufen wurde fussballerisch beim FC Bühler gross, wobei sie bereits als 15-Jährige zum FC St.Gallen wechselte. Nach vier Saisons bei den St.Gallerinnen spielte die Ostschweizerin je zwei Saisons für YB und den FCZ, bevor sie 2023 zu Eintracht Frankfurt in die Bundesliga wechselte. Die Ausserrhoderin stand schon bei den Juniorinnen für die Schweiz auf dem Platz und gab als 19-Jährige ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft. Seither konnte sie mit der Schweiz die EM 2022 und die WM 2023 bestreiten, wobei sie an der EM noch eine Reservistenrolle bekleidete, während sie an der WM in drei von vier Partien in der Startformation stand – dies in der Rolle der linken Verteidigerin. Spielt die Schweiz mit drei Innenverteidigerinnen kann Riesen auch die Position auf der Seite mit mehr Offensivdrang besetzen. Ob sie auch in diesem Turnier zu den Stammspielerinnen gehört, wird sich heute Abend erstmals zeigen.
Bereits klar ist dagegen die Rolle von Nadine Böhi. Für die 21-Jährige aus Niederbüren, die vor einem Jahr ihr erstes Nationalmannschaftsaufgebot erhielt, ist bereits die Nomination für die EM ein Riesenerfolg. Als dritte Torhüterin wird sie aber kaum zum Einsatz gelangen. Als Kind spielte Böhi bei den Junioren des FC Niederwil, bevor sie 2016 in den Nachwuchs des FC St.Gallen wechselte. 2020 schaffte sie den Sprung ins Fanionteam, musste aber erst hinter Fabienne Oertle anstehen. Als sich diese verletzte, nutzte Böhi ihre Chance und liess sich nicht mehr aus dem Tor verdrängen. Nach der EM wird sie ihre Karriere in der Bundesliga bei Union Berlin fortsetzen.
In St.Gallen wird die EM nicht nur an den drei Spieltagen im Kybunpark präsent sein. In der Marktgasse ist die Fan Zone ab heute bis am 13. Juli täglich ab 11.30 Uhr geöffnet – mit Ausnahme des 6. Juli. Mit Konzerten, Spiel und Spass, Talks und passender Verpflegung möchten die St.Galler Organisatoren die EM in die Altstadt bringen. Allerdings wird in der Fan Zone kein Public Viewing angeboten und die Fan Zone schliesst mit der letzten Partie in St.Gallen. Dagegen findet im Waaghaus ein Public Viewing von privaten Organisatoren statt und auch zahlreiche St.Galler Gastrobetriebe übertragen die EM-Partien.
Freitag, 4. Juli, 21 Uhr: Deutschland – Polen
Mittwoch, 9. Juli, 21 Uhr: Frankreich – Wales
Sonntag, 13. Juli, 21 Uhr: England – Wales
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