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Sportchef Roger Stilz mit Neuverpflichtung Jean-Pierre Nsame. z.V.g.
Zum Abschluss des zweiten Durchgangs in der Meisterschaft empfängt der FC St.Gallen den FC Lugano. Nach dem langersehnten Erfolg im letzten Heimspiel gegen Lausanne möchten die Espen mit ihrem neuen Hoffnungsträger Jean-Pierre Nsame heute nachdoppeln.
Fussball Fünf Mal in der Meisterschaft und drei Mal in der Conference League hatte der FCSG seit Ende September und dem Sieg gegen den FCZ vergeblich versucht, eine Partie im Kybunpark zu gewinnen. Im gesamten Kalenderjahr 2024 gelangen den St.Gallern ganze sieben Heimsiege, davon ein einziger gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte. Mit dem Sieg beim Heimauftakt gegen Lausanne haben die Ostschweizer diesen Wert bereits bei erster Gelegenheit 2025 egalisiert. Heute Abend bietet sich die nächste Chance auf einen Sieg gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte.
Die Luganesi sind allerdings ein schwierig zu bezwingender Widersacher. Das haben sie nicht nur in der Conference League, in der sie sich als Sechster auf direktem Weg für die Achtelfinals qualifiziert haben, sondern auch in der Super League bewiesen. Das Team von Mattia Croci-Torti führt die Tabelle aktuell an und ist dank den vielen Millionen des Besitzers aus Chicago, einem starken Kader und der Kontinuität auf der Trainerbank ein heisser Anwärter auf den Meistertitel. Nach den Rangierungen 4,3 und 2 sowie drei Cupfinalteilnahmen in Serie wäre es keine Überraschung, sollten die Tessiner Ende Saison den Meisterpokal hochheben, auch wenn ihnen dies zuletzt 1949 gelungen ist. Seit im Sommer 2021 Joe Mansueto den Club übernommen hat, haben sich die Möglichkeiten des FC Lugano komplett verändert. In der letzten Saison schoss der US-Milliardär rund 18 Millionen Franken ein, die Investitionen in das neue Stadion nicht einmal eingerechnet.
Zwar hat der FC St.Gallen keinen Investor beziehungsweise Mäzen wie Mansueto, doch haben sich die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Vereins in den letzten Jahren dank stets vollen Rängen, zusätzlichen Sponsoren und einer Aktienkapitalerhöhung ebenfalls deutlich verbessert. Davon zeugen nicht nur die langjährigen Vertragsverlängerungen mit Schlüsselspielern zu Konditionen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren, sondern dafür steht auch die nun erfolgte Verpflichtung von Jean-Pierre Nsame. Zwar hat der Kameruner seit einem Jahr sowohl in Polen als auch davor in Italien nur wenig gespielt und doch ist die Verpflichtung eines dreifachen Super League Torschützenkönigs ein klares Zeichen der neuen St.Galler Möglichkeiten. Sollte der 31-Jährige mit seinen Toren dazu beitragen, dass der FC St.Gallen den Sprung über den Strich in die Championship Group und allenfalls gar in den Europacup schafft, würde sich die Investition in den Torjäger auf jeden Fall auszahlen. Vorerst ist Nsame nur bis Sommer ausgeliehen, wobei die St.Galler aber eine Kaufoption besitzen.
Im Gegensatz zu den anderen St.Galler Angreifern ist Nsame ein klassischer Strafraumstürmer mit einer hohen Abschlussqualität. Dass ein Ball wie nach dem Vorstoss von Csoboth gegen Lausanne durch den Fünfer rollt, weil dort kein Abnehmer bereitsteht, dürfte mit ihm nicht mehr passieren. Allerdings fehlt Nsame die Schnelligkeit der anderen St.Galler Angreifer und angesichts der fehlenden Spielminuten ist auch hinter seine Form ein Fragezeichen zu setzen. Doch seine Verpflichtung eröffnet den St.Gallern auf jeden Fall neue Möglichkeiten in der Offensive.
Von Tobias Baumann
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