Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Beflaggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Théo Buff lässt in einem weiteren Buch morden.
In seinem neuen Buch «Appenzeller Wolfsgeheul» ist der St.Galler Autor Théo Buff sich treu geblieben: Es wird im regionalen Umfeld gemordet auf Teufel komm raus. Eingestreut sind Anspielungen auf realistische Beobachtungen in der Kriminalszene, etwa wie Detektive untereinander kommunizieren samt den Übernamen, die in dieser Szene üblich sind.
Kriminalroman Wer wie Buff in der Nähe von polizeilichem Wirken beruflich tätig (gewesen) ist, gerät in besonderem Masse ins Schmunzeln. Er findet Vorkommnisse vom Hörensagen in abgeänderter Form. Daneben sprudelt die unerschöpfliche Fantasie des Autors wie in seiner Trilogie «Mord in St.Gallen». Die vielen aussergewöhnlichen kriminellen Ereignisse erhöhen beim Lesen die Spannung kolossal. Diesmal werden mit leichter Ironie neben St.Galler Mentalitäten auch Innerrhoder Eigenheiten aufs Korn genommen. Wir finden nicht nur genaue und auch wieder veränderte Örtlichkeiten, wie das Kirchhoferhaus in St.Gallen, wo Unglaubliches geschieht. Neu begegnen wir überdies Gespenstern und eingestreut sind auch unerhörte historische Begebenheiten. Hin und wieder wird echte Appenzeller Mundart in den ultrakurzen Sätzen mit lustigen Dialogen verwendet, um träfe zu formulieren. Selbst sexuelle Übergriffe fehlen nicht. Dennoch kann die Lektüre auch empfindsamen Menschen empfohlen werden. Der durchschimmernde Humor ermöglicht es, auch das viele Böse und Sarkastische gut zu verdauen.
Das alles ist nur möglich, weil der Autor in vielerlei Hinsicht kreativ ist. Er hebt sich darin ab von den vielen anderen Heimat-Krimi-Autoren. Selbst nennt er sich am Schluss des Buches: «Geschichtenerzähler. Original. Verwirrspieler. Philosoph. Historiker. Märchenfreund. Bücherwurm. Reisender. Lebenskünstler. Geniesser.» Dies schimmert in den Szenen immer wieder durch. So ist das Buch weit mehr als ein gewöhnlicher Kriminalroman, auch ein appenzellisch-sanktgallisches Sittengemälde mit dem historischen Hintergrund. Im «Weissbad» wirkt der Geniesser, beim Blick in die Vergangenheit der Historiker und Märchenfreund. Wie der Titel verrät, taucht der zum Teil auch im Appenzellerland zeitweise heimisch gewordene Wolf mit Heulen auf.
Vom Inhalt sei nicht zu viel verraten. Immerhin: Der St.Galler Kommissar Bert Häfeli, derzeit in Appenzell in der Reha, und der Räässe Sepp, sein Appenzeller Kollege, helfen sich gegenseitig aus der Patsche und lösen unübersichtliche Fälle in ihrer Heimatgegend. Im düsteren Hexetöbeli finden die beiden eine männliche Leiche und Kadaver eines Wolfs, worauf das langjährige Mitglied des Schiessvereins Bogartenmanndli verschwindet. Im Beichtstuhl der Kirche St.Magdalena wird ein junger Mann niedergestochen und mit einem Schwelbrand Spuren verwischt. Der Pfarrer verschwindet nach Rom. Überraschungen jagen sich, denn ein Medium prophezeit im St.Galler Kunstmuseum einen Mordanschlag auf eine junge Frau. Es ist also nicht nur für Hochspannung, sondern auch für viel Spass gesorgt. Das Buch ist beim Autor und im Buchhandel erhältlich.
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