Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Beflaggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Auf dem Weg zum Mittagessen im Pfalzkeller.
«Wenn Du dies oder das tust, dann landest Du direkt in der Hölle», so lässt sich zugege-ben etwas vereinfacht erklären, was der Missbrauch von geistlicher Macht bedeuten kann. Gerade auch Ordensgemeinschaften sind heute sensibel im Umgang mit dieser Thematik. So wurden die Impulse der Referentin Dr. Hannah A. Schulz (D) auch beim Mittagessen im Pfalzkeller teils intensiv diskutiert.
Ordensleutetag Rund 70 Teilnehmende aus den immer noch vielen Klöstern im Bistum St.Gallen und Mitgliedern von anderen Gesellschaften geistlichen Lebens trafen sich im St.Galler Stiftsbezirk.
Die Referentin sprach am Ordensleutetag aus eigener Erfahrung in einer der vielen neuen Lebensgemeinschaften in Frankreich, in denen es zu geistlichen und sexuellen Übergriffen gekommen war. Und ihre Analysen basieren auf der Beratung von Betroffenen und auf Supervision mit Verantwortlichen, unter anderem in Ordensgemeinschaften. In ihren Impulsen zeigte Dr. Hannah A. Schultz verschiedene Schweregrade von Missbrauch geistlicher Macht auf, von Grenzverletzungen bis zu ständiger Manipulation.
Geistlicher Missbrauch steht in fundamentalem Widerspruch zu jeder seelsorgerlichen Sorgfalt. Das hat für die Referentin mit dem christlichen Gottesbild zu tun. Gott und Mensch begegnen sich in einem Raum der Freiheit, dieser Raum darf nie besetzt werden durch den Missbrauch von Macht. «Gott zeigt sich in unserem Leben, wir suchen ihn in Gebetsformen, in Exerzitien oder in einer geistlichen Begleitung, Möglichkeiten, die uns helfen, uns nach Gott auszurichten», sagte die Referentin. Alle Alarmglocken sollen aber läuten, wenn beispielsweise eine Begleitperson von sich behauptet, im Namen Gottes zu sprechen. «Dann gibt es nur eines: Schuhe anziehen, Tasche packen und sofort gehen», veranschaulichte Hannah A. Schultz die Gefährlichkeit einer solchen Situation.
Die Impulse am Ordensleutetag wurden mit Interesse aufgenommen, am Mittag gab es zusätzlich Gelegenheit, sich zu begegnen und das jährlich stattfindende Beisammensein so richtig zu geniessen. Der Gottesdienst mit Bischof Markus Büchel bildete am Nachmittag den Abschluss des frohen, wie nachdenklichen Treffens der Ordensleute im Bistums St.Gallen.
Im Bistum St.Gallen stehen zwei Ansprechpersonen zur Verfügung im Bereich Missbrauch geistlicher Macht: https://www.bistum-stgallen.ch/kontakt/missbrauch-geistlicher-macht/
pd
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