Ein begeisterndes Jubiläum

Tingel-Tangel Dass die Jubiläumsausgabe für Initiantin Gaby Federer, ihre Tochter und Mitgastgeberin Jeannine Gleichmann-Federer sowie die Personen, die sich teils seit vielen Jahren unentgeltlich für das Varieté engagieren, von besonderer Bedeutung ist, wurde spätestens bei den Dankesworten nach der Premiere klar. Die Gastgeberinnen aus der Zoofamilie baten nicht nur das Show- und das Küchenteam, sondern auch die freiwilligen Helferinnen und Helfer auf die Bühne. «Ohne die unzähligen Stunden, die sie einsetzen, könnten wir das Varieté nicht durchführen», hielt Gaby Federer fest. Nach ihren warmen Dankesworten wurde die Initiantin selbst beglückwünscht und erhielt zum 20. Geburtstag des Tingel-Tangel Varietés einen Kuchen überreicht.

Phonetische Übereinstimmungen

Vor den Feierlichkeiten zum Jubiläum wurde das Publikum während rund vier Stunden bestens unterhalten. Die Handstandbrothers, die sich unter anderem mit mehreren Auftritten in Fernsehtalentshows einen Namen gemacht haben, begeisterten mit einer unglaublichen Einlage, in der die enorme Kraft der beiden Ostschweizer in jedem Muskel sichtbar wurde. Chris Pettersen liess das Publikum mit seinem Auftritt auf Wippe und Seil genauso staunen wie Gloria Veit mit ihren artistischen Einlagen am Vertikaltuch. Oliver Buchmann zeigte wie seit vielen Jahren sein Können am Piano, Monika Romer präsentierte mehrere Gesangseinlagen. Die Musik spielt in diesem Jahr ohnehin eine wichtige Rolle, so auch bei einer humoristischen Einlage von Gaby Federer und Jeaninne Gleichmann-Federer, die aufzeigten, wie man Textstellen in fremden Sprachen auf Deutsch verstehen könnte und dabei überraschende phonetische Übereinstimmungen präsentierten.

Lichtschwerter und fliegende Bälle

Für humoristische Einlagen sorgte auch das unkonventionelle Komikerduo Sally und Pirelli, das mit spanischem Temperament und österreichischem Charme aufwartete. Chris Pettersen und Mara Zimmerli beeindruckten mit einer Lichtschwertshow, welche die meisten Besucherinnen und Besucher in dieser Art wohl noch nie gesehen haben. Das galt auch für den Auftritt von Jeaninne Gleichmann-Federer mit den Bällen, die scheinbar an der Schnur gezogen durch den Raum flogen und wie von Zauberhand zur Artistin zurückfanden.

Artisten als Kellner im Einsatz

Nach ihren verschiedenen Auftritten auf der Bühne folgte für die Protagonisten der äusserst bunten und reich verzierten Show jeweils gleich die nächste Aufgabe im Service. 150 Teller wollten möglichst gleichzeitig an allen Tischen verteilt werden, was beeindruckend gut gelang. Die Küchencrew unter der Leitung von Andreas Prinzler verwöhnte die Gäste mit einem exquisiten Viergangmenü, das abwechslungsreiche Geschmackskombinationen, aber auch schöne Anblicke bot. Dass im Tingel-Tangel Varieté auf jedes Detail geachtet wird, zeigte sich nicht nur in der Vielzahl von Kostümen und gestalterischen Besonderheiten, sondern auch auf dem Teller. Das Publikum war auf jeden Fall zufrieden, wie der lange und warme Applaus, aber auch ein Blick in die Zuschauerränge verriet.

Von Tobias Baumann