Walter Micone
möchte dem Quartier Tschudiwies-Centrum frischen Wind einhauchen.
Der Verein Kloster Wonnen-stein, welcher zur Hauptsache von den Altherren der Studentenverbindung Bodania gebildet wird, steht in direktem Kontakt mit einer katholischen Glaubenskongregation in Verbindung, welche interessiert ist, eine neue Schwestern-Gemeinschaft in den Klostergebäuden in Niederteufen anzusiedeln.
Weiterentwicklung Der Vorstand des Vereins Kloster Wonnenstein wurde zwischenzeitlich vom Bischof von St.Gallen über die Haltung von Rom orientiert, wonach keine grundsätzlichen Einwände gegen die Ansiedlung dieser Glaubensgemeinschaft bestehen würden, heisst es im eben erschienenen neuen Geschäftsbericht. Für einen definitiven Entscheid sei jedoch abzuwarten, dass der neue Bischof von St.Gallen eingesetzt und das Kloster für die neue Gemeinschaft frei sei. Der Vorstand führe die Gespräche zur Konkretisierung einer Ansiedlung weiter. Gleichwohl heisst es im Bericht, es sei unklar, ob und wann Schwester Scolastika den kirchlichen Auftrag umsetze und in ein anderes Kloster umziehe. Er sei in die Lösungssuche, die eine kirchliche Aufgabe darstelle, nicht einbezogen, werde aber letztlich die daraus resultierenden finanziellen Folgen tragen. Der Verein hat vertraglich
die finanzielle Führung und Weiterentwicklung des Areals, aber
auch die Vermögenswerte übernommen.
Weiter ist im Bericht festgehalten, dass sich die Aktivitäten des Vereins zunehmend auf die neue Nutzung des Klosterareals ausrichten. Zur Vertiefung der Abklärungen sei der Masterplan überarbeitet und eine neue aktualisierte Gesamtbetrachtung des Projekts erstellt worden. Der neue Masterplan werde nun einer breiten zweistufigen Vernehmlassung unterworfen. Erst wenn ein breites Mittragen erkennbar sei, werde die Umsetzung gestartet.
Es wird aber bereits festgehalten, dass einem begrenzten Wiederaufbau einer Gastronomie in Wonnen-stein besondere Bedeutung zukomme. Auch mit ihr soll das Klosterareal wiederbelebt werden. Zu diesem Zweck habe der Vorstand ein Gastro-Konzept erarbeitet. Im Vordergrund stünden die Bewirtung von Kirchenbesuchern und Pilgern, Aperitifs und Bankette im Zusammenhang mit Kirchenanlässen sowie später eine Verpflegung für Bewohner und Gewerbetreibende im Klosterareal. Der Start erfolge als «Besenbeiz», einer kleinen, zeitlich eingeschränkten Gastwirtschaft mit einem beschränkten Angebot. Zur Bewirtschaftung von Gesellschaften werde die «Kloster-Schenke Wonnenstein» situativ und partiell Rückgriff auf externe Caterer nehmen. Erwähnt wird auch das erstinstanzliche Urteil des Bezirksgerichts Appenzell im Zivilstreit von Schwester Scolastica gegen den Verein mit Abweisung der Klage. Der Verein werde auch in zweiter Instanz die durch die Gründer-Schwestern in den Statuten verankerte kirchenrechtliche Handlungsvorgabe vertreten. Dabei geht es um den Zugriff auf Erspartes. Schliesslich ist dem Bericht zu entnehmen, dass die Erneuerung des unbewohnten Pächterhauses für kommenden Juli vorgesehen ist, so dass eine Vermietung ab August/
September möglich sein sollte. Erwähnt wird auch der Verkauf des «Gewerbelandes Schlatt» an der Steinerstrasse, wo die Gemeinde Teufen mit der Arealentwicklung rund 50 neue Arbeitsplätze generiert.
Der Verein Kloster Wonnenstein darf nicht verwechselt werden mit der Interessengemeinschaft Wonnenstein (JG). Diese kämpft für eine Beibehaltung der religiösen Ausrichtung des Klosters und unterstützt damit auch Schwester Scolastica. Sie will, «dass die Geschichte der Klosterübernahme durch die Studentenvereinigung transparent aufgearbeitet und korrigiert wird». In einer der letzten Verlautbarungen wird kritisiert, dass der Bischof von St.Gallen bis anhin jeden Dialogwunsch seitens der IG mit ihren 880 Mitgliedern ignoriert hat. Die JG hat auch, weil Rom der Schwester Scolastica einen Maulkorb verpasst hat, publik gemacht, dass sie sich bemüht habe, in einer anderen Schwestern-Gemeinschaft unterzukommen, aber lauter Absagen erhalten habe.
Von Franz Welte
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