Benno Högger
Die Berufsfeuerwehr St.Gallen testet zurzeit den Bio-Treibstoff HVO.
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Am letzten Mittwoch fand im Weiterbildungszentrum GBS St.Gallen der 13. jährliche Jahresrapport von Feuerwehr und Zivilschutz St.Gallen statt. Am Ende der Veranstaltung wurde ein Tanklöschfahrzeug, das einer Stadt im Osten der Ukraine geschenkt wird, symbolisch übergeben.
Feuerwehr und Zivilschutz «Das Jahr 2023 wird voraussichtlich eher als mageres Jahr in die Geschichte der Feuerwehr St.Gallen eingehen. Ich denke, das ist schon ok so», sagt Christian Isler, Kommandant von Feuerwehr und Zivilschutz St.Gallen. Das vergangene Jahr hätte im Bereich der Brände nicht viel Spektakuläres geboten. Einzig einen Vorfall vom 21. Dezember 2022 empfindet der Kommandant als nennenswert: Ein sich im Abbruch und ausser Betrieb befindliches Bauteil des Kehrichtheizkraftwerks hatte Feuer gefangen. Ein Rekordjahr hatte die Feuerwehr hingegen bei den Chemieinterventionen erlebt, sagt Isler: «Mit der Chemiewehr sind wir dieses Jahr weit herumgekommen. Wir hatten Einsätze in Bazenheid, Berneck, Gossau und zweimal in Schwarzenbach.» Der Zivilschutz hatte 2023 keine Einsätze Im Bereich Katastrophenschutz und Notlagen. So konnte der Zivilschutz St.Gallen-Bodensee im vergangenen Jahr seine Dienste für die Allgemeinheit anderweitig leisten, wie zum Beispiel mit dem Aufbau der Tribüne am Schwingfest in Wittenbach oder zum Abfüllen von einigen Tausend Sandsäcken.
Ein Highlight des vergangenen Jahres sei für Feuerwehr und Zivilschutz auch die Abstimmung im Stadtparlament am 29. November 2022 zum Abänderungsantrag über das Feuerschutzreglement gewesen, der mit 58 Ja-Stimmen zu einer Nein-Stimme bei einer Enthaltung klar angenommen wurde. Der Nachtrag bedeutete eine Erhöhung der Feuerwehrersatzabgaben, die wiederum die Einführung des neuen Schichtmodells der Berufsfeuerwehr St.Gallen ermöglichte. «Wir haben uns über dieses widerspruchslose Ergebnis sehr gefreut. An dieser Stelle möchte ich mit bei den zahlreichen anwesenden Stadtparlamentarierinnen und -parlamentariern bedanken», so Isler. Im Jahresrückblick verweist Isler auch auf die Fortschritte auf der Baustelle an der Notkerstrasse, an der aktuell das Feuerwehrdepot erneuert wird. Das Ziel sei es, die Sanierung und Erweiterung des Depots 2024 erfolgreich abzuschliessen: «Einige Elemente sind bereits fertig. So sind zum Beispiel die Fotovoltaikanlagen am Schlauchturm sowie auf dem Flachdach bereits installiert.» Weiter formulierte der Kommandant von Feuerwehr und Zivilschutz für das kommende Jahr das Ziel, neuerdings Frauen für die Berufsfeuerwehr zu gewinnen. Dazu soll nun ein Konzept erarbeitet und das Auswahlverfahren für das Berufspersonal angepasst werden.
Im Anschluss an den Jahresrapport hielt der Journalist Kurt Pelda ein Gastreferat mit dem Titel «Krieg in und vor Europa». Anlass dazu war, dass die Feuerwehr St.Gallen ein Tanklöschfahrzeug an eine Ortschaft im Bezirk Donezk im Osten der Ukraine spendet. Pelda, der schon seit längerem in der Ukraine als Korrespondent für CH Media tätig ist und vor Ort humanitäre Arbeiten verrichtet, half bei der Vermittlung. «Der Feuerwehrposten, der unser Löschfahrzeug bekommt, muss mit einem einzigen, uralten Löschfahrzeug 26 Dörfer abdecken und das mit gerade einmal zwölf ausgebildeten Feuerwehrleuten. Es freut uns daher sehr, dass wir mit dieser Spende einen Beitrag leisten können», sagt Isler. Das Tanklöschfahrzeug wurde im Anschluss symbolisch an Kurt Pelda übergeben. Sonja Lüthi, Stadträtin und Direktorin Soziales und Sicherheit, überreichte gemeinsam mit Jascha Müller, Kommandant der Milizfeuerwehr St.Gallen und Christian Isler eine rote Tafel, auf der das gesamte Feuerwehrkorps unterschrieb.
Selim Jung
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