Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Von links: Katrin Brunner, Selina Widmer, Maria Mahler, Anna Jankovics und Romina Hengartner.
Diesen Samstag findet die zweite Ausgabe des Orbit Open Airs statt. Das Open Air wird auf dem Areal der Militärkantine durchgeführt und zeigt verschiedene Bands und Musikerinnen aus der Schweiz. Einlass ist ab 14 Uhr.
Kultur Das Orbit Open Air bietet dieses Jahr wieder eine bunte Mischung an Bands aus den unterschiedlichsten Musikgenres. Mit dabei sind auch drei Ostschweizer Acts. Eröffnet wird das Open Air um 15 Uhr von der Funk-Disco Band Bang Bax. Danach geht es um 16.30 Uhr weiter mit der Band Damiana Malie, deren Musik von Pop, Folk und Jazz geprägt ist. Um 18 Uhr betritt die Sängerin und Songschreiberin Mäty die Bühne. Sie holte vor zwei Jahren mit ihrer modernen R&B, Afro und House Musik den dritten Platz am bandXost Wettbewerb in der Grabenhalle. Um 19.30 Uhr beginnt der Auftritt von Hermanos Perdidos. Die Band aus Biel vereint in ihrer Musik Europa mit Südamerika, Berner Folklore mit Cumbia-, Rumba- und Funanà-Rhythmen. Den Abschluss macht die Synth Pop Band «Stefanie Stauffacher» aus Zürich zusammen mit Lara Stoll. Der Auftritt beginnt um 21 Uhr. Im Anschluss an die Konzerte findet in der Tankstell-Bar eine Afterparty statt.
Organisiert wird das Orbit Open Air ehrenamtlich von fünf Ostschweizerinnen. Unter dem Namen «Weltschall Kollektiv» organisierten Maria Mahler, Romina Hengartner, Selina Widmer, Anna Jankovics und Katrin Brunner im vergangenen Jahr die erste Ausgabe des Orbit Open Air. «Wir wollten ein Line-Up bieten, das verschiedene Menschen anspricht. Meistens ist man an solchen Konzerten unter vielen Gleichgesinnten und Gleichaltrigen. Wir wünschen uns aber ein buntes Publikum», so Maria Mahler. Mit der Durchmischung will das Kollektiv vor allem den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und Altersgruppen fördern. Diversität ist den Organisatorinnen auch bei der Auswahl der Musikerinnen und Musiker ein Anliegen. So treten am Orbit Open Air mit je zwei Bands mit einer Leadsängerin und einer Solokünstlerin überdurchschnittlich viele weibliche Künstlerinnen auf. «Es ging uns nicht nur darum, möglichst viele Frauen zu buchen. Wir wissen aber, dass es Frauen in der Musikbranche nicht immer einfach haben, gerade wenn es beispielsweise um das Aushandeln von Gagen geht. Dem wollten wir entgegenwirken und bezahlen daher auch grosszügige Gagen», so Mahler. Das Orbit Open Air soll ausserdem eine Bühne für weniger bekannte, lokale Musikerinnen und Musiker sein. Da Katrin Brunner selbst in einer Band spielt, wissen die Organisatorinnen, wie schwierig es für kleine Bands und Solokünstlerinnen sein kann, in der Musikbranche Fuss zu fassen. Mit dem Orbit Open Air wollen sie ihren Teil zur lokalen Kulturförderung beitragen. «Wenn bekannte Bands auftreten, werden Ticketpreise schnell teuer. Das muss unserer Meinung nach nicht sein. Es gibt in der Schweiz so viele gute, unterstützenswerte Bands, Musikerinnen und Musiker. Man muss ihnen nur eine Plattform geben», so Mahler.
Vor einem Jahr, als das Open Air zum ersten Mal durchgeführt wurde, war der Eintritt noch gratis. Möglich war dies, da die Organisatorinnen im vergangenen Jahr grosses Glück bei der Sponsorensuche hatten. Zwar habe man auch dieses Jahr wieder zahlreiche grosszügige Sponsorenbeiträge erhalten, jedoch deutlich weniger als im Vorjahr. «Gerade Kulturstiftungen achten zum Beispiel sehr darauf, dass sie nicht jedes Jahr die gleichen Projekte unterstützen. Sponsorenbeiträge zu erhalten, war in diesem Jahr deshalb eine grössere Herausforderung», so Mahler. In diesem Jahr wird das Orbit Open Air mit Sponsoringbeiträgen von Kultur St.Gallen Plus, der St.Galler Kantonalbank, Schützengarten, der Steinegg Stiftung Herisau, der UBS und der SMKK-Stiftung finanziert. Die Sponsoringbeiträge belaufen sich auf insgesamt 8'500 Franken. Weitere Unterstützung erhalten die Organisatorinnen von der Firma Goba, die die Getränke für den Anlass bereitstellt und von der Firma Tarzan, welche Festival-T-Shirts sponsert. «Wir sind sehr dankbar für die grosszügige Unterstützung. Leider reichen die Sponsoringbeiträge in diesem Jahr allerdings nicht, um wieder freien Eintritt anzubieten. Uns ist aber trotzdem wichtig, dass jeder an das Open Air kommen kann», so Mahler. Für die diesjährige Ausgabe haben sich die Organisatorinnen daher ein flexibles Preismodell überlegt. Besucherinnen und Besucher können wählen, ob sie ein Ticket zum Richtpreis von 15 Franken, ein vergünstigtes Ticket für 10 Franken oder ein Gönner-Ticket für 20 Franken kaufen wollen. Zudem ist der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre kostenlos. «Die Leute sollen selbst entscheiden, was ihnen ein Ticket wert ist. Es ist jeder willkommen. Der Eintritt soll kein Hindernis sein», so Mahler. Dies gelte auch für Leute, die sich keines der Tickets leisten können. Wer das Open Air gerne besuchen möchte, aber kein Geld für ein Ticket hat, darf die Organisatorinnen per E-Mail unter info@weltschall-kollektiv.ch kontaktieren und einen kostenlosen Eintritt beantragen. Das Orbit Open Air bietet keinen Vorverkauf an. Tickets können nur vor Ort bezogen werden. Die Veranstaltung wird bei jedem Wetter durchgeführt. Für den Witterungsschutz wird ein Festzelt aufgestellt.
Selim Jung
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