Roman Riklin
erhält den Kunstpreis 2025 der St.Galler Kulturstiftung.
Stellenleiterin Katharina Fortunato.
Die Budget- und Schuldenberatung der Frauenzentrale St.Gallen konnte mehrere grosse Schuldenbereinigungen vornehmen, wie dem neuesten Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Dies wurde durch Stiftungen und verantwortungsbewusste Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ermöglicht.
Schuldenbereinigungen Immer wieder kommen Menschen auf Anraten ihrer Vorgesetzten in die Beratung. Manche bieten sogar zinslose Darlehen an, was eine immense Entlastung und oft auch ein Ausweg aus der Lohnpfändung sein kann, deren Zahl in St.Gallen innert Jahresfrist von 9902 auf 11‘604 zugenommen hat. Diese Unterstützung zeigt gemäss Stellenleiterin Katharina Fortunato, wie wichtig das Zusammenwirken aller Beteiligter ist, um nachhaltige Lösungen zu finden.
Die seit fünf Jahren angebotenen Schulden-Kurzberatungen erweisen sich als effektiv für eine erste Einschätzung: «In einer zwanzigminütigen Sitzung kläre ich die dringendsten Fragen und entscheide, ob eine sofortige Schuldenberatung erforderlich ist oder ob zunächst andere Fragen gelöst werden müssen. Oft geht es um unbezahlte Rechnungen und die Frage nach finanzieller Unterstützung. Hierbei analysiere ich die Ursachen der Rückstände», berichtet Fortunato.
Die Stellenleiterin hat sich mit vielseitigen Problemen zu befassen. Ein wiederkehrendes Thema sind fehlende Rückstellungen. Gerade bei prekären Einkommen wäre es essenziell, monatliche Rückstellungen für grössere Rechnungen wie Heizkosten, Endabrechnungen für Strom, Autoversicherung und Steuern einzuplanen. In der Schweiz werden im Gegensatz zu anderen Ländern oft nur Jahresrechnungen gestellt. Fehlen Rückstellungen, kann dies schnell zu einer Verschuldung führen.
Das Leben am Existenzminimum bedeutet meist ein Leben in Armut, darum ist gemäss der Stellenleiterin die Schuldenberatung immer auch eine Form der Sozialberatung. Die Last der Schulden und die Perspektivenlosigkeit beeinflussen das gesamte Leben – und die Gesundheit. So verzichten die Menschen meist auf notwendige ärztliche und medikamentöse Behandlungen, da sie die Selbstbehalts- und Franchisekosten nicht tragen können. Wie wichtig die Tätigkeit der Budget- und Schuldenberatung ist, ergibt sich auch aus der im letzten Jahr von 359 auf 381 angewachsenen Zahl der persönlichen Beratungen. Leider hat neben ihrer Klientel auch die Beratungsstelle selbst unter finanziellen Sorgen zu leiden. Letztes Jahr wurde ein Defizit von 18‘000 Franken eingefahren. Gemäss Fortunato ist der Aufwand für die Beschaffung der finanziellen Mittel enorm. Jahr für Jahr müsse um genügend Mittel gekämpft werden.
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