Walter Micone
möchte dem Quartier Tschudiwies-Centrum frischen Wind einhauchen.
Patrik Müller
Bei der Gemeinnützigen und Hilfsgesellschaft St.Gallen (GHG) stehen diverse Neubau-, Renovations- und Umbauprojekte an. Sie sind zur Hauptsache auf die angestiegene Zahl an Menschen mit Unterstützungsbedarf und auf die angestrebte qualitativ hochstehende Betreuung zurückzuführen.
Unterstützung Die Finanzierung der anstehenden Projekte geschieht gemäss Patrik Müller, Vorsitzender der GHG-Geschäftsleitung, ohne grössere Probleme. Für jedes Projekt werde die Finanzierung genau geprüft. Es werden die Subventionen mit dem Kanton ausgehandelt, um sicherzustellen, dass die nötigen Mittel rechtzeitig zur Verfügung stehen. Die GHG hat, wie Müller sagt, auch Rückstellungen für künftige Bauten sowie Spendengelder und Legate, die zur Verfügung stehen. Zu beachten ist auch, dass nicht alle Bauvorhaben gleichzeitig umgesetzt werden. Es werden Prioritäten gesetzt aufgrund der erreichten Projektreife für die Baubewilligung. Dennoch wird ein weiteres Fundraising nötig sein, um einen weiteren Teil der Mittel zu beschaffen, weil für sogenannte «nicht betriebsnotwendige Investitionen» keine öffentlichen Gelder geleistet werden. Die GHG ist nämlich bestrebt, den üblichen Komfort auch den Personen mit Unterstützungsbedarf zur Verfügung zu stellen.
Hilfreich ist, dass die gesamte GHG finanziell gut dasteht. So kann nicht zuletzt dank der bereits erreichten Vollbesetzung der Alters- und Pflegeheime GHG Maurini in Mörschwil und GHG Rosenberg mit dem zusätzlichen Geronto-Psychiatrie-Angebot und zwei Demenzgruppen ein positives Resultat für das Geschäftsjahr 2024 ausgewiesen werden. Sorgen bereiten Müller aber die noch nicht erreichten, aber zur Kostendeckung dringend notwendigen Tarifanpassungen für die Physiotherapie und die noch nicht gewährten Ergänzungsleistungen für alle Heime.
Zur Bewältigung der Vorarbeiten für die diversen Bauprojekte besteht ein Immobilienausschuss, dessen Mitglieder auch in der GHG-Baukommission Einsitz nehmen. Für einzelne Projekte werden externe Expertinnen und Experten zugezogen, um böse Überraschungen auszuschliessen. So kann auch ohne eigenes «Baudepartement» die Projektarbeit ohne Verzögerung und mit vergleichsweise geringem Personalaufwand erledigt werden.
Für das Areal Riederenholz an der Brauerstrasse, wo im Baurecht ein neues Kinder- und Jugendheim mit 33 Plätzen und ein Neubau für die CP-Schule für 84 Schulkinder errichtet werden soll, sind zehn Architekturbüros und zwei Nachwuchsbüros zu einem Wettbewerb mit Präqualifikation in einem zweistufigen Verfahren eingeladen worden. Die Bewertung durch die Jury wird bis Ende Mai abgeschlossen. In der ersten Juli-Woche ist die Präsentation der Arbeiten vorgesehen. In zwei bis drei Jahren kann mit dem Baubeginn gerechnet werden. Die Stadt hat auch Hand geboten, ein angrenzendes Landstück bei Bedarf abzutreten. In das Kinderheim, das familienähnliche Gruppen aufweisen wird, soll auch die jetzt im Tempelacker domizilierte Wohngruppe der Null- bis Sechsjährigen integriert werden. Zurückhaltend ist Müller wie auch bei den anderen Bauvorhaben mit der Nennung von Baukosten. Er will die definitiven Projekte abwarten.
Für die CP-Schule braucht es dringend weitere Räumlichkeiten, weil die Zahl der zu Beschulenden mit körperlicher Beeinträchtigung stark angewachsen ist. Mehr Platz ist auch notwendig, weil heute mehr Hilfsmittel wie Elektrorollstühle benötigt werden. Sobald die neue Schule gebaut ist, wird der heutige Standort Birnbäumen an der Flurhofstrasse 56 renoviert und der Heilpädagogischen Schule (HPS) zur Verfügung gestellt, die in den letzten Jahren über 40 zusätzliche Schülerinnen und Schüler aufgenommen hat, womit der Bestand auf 190 angewachsen ist. Damit kann die Zahl der Standorte von sieben auf drei reduziert werden. Alle angemieteten Provisorien sowie die provisorisch bewilligten Schulcontainer können dann aufgegeben werden. Der Hauptsitz an der Molkenstrasse 3 im ehemaligen Schülerhaus wird bestehen bleiben. Die GHG rechnet damit, dass in sechs bis zehn Jahren die Neubau-Lösung realisiert ist.
Für den Tempelacker mit seinen massgeschneiderten Betreuungs- und Förderangeboten ist eine Machbarkeitsstudie für einen Neubau erstellt worden, in dem die gefragte Kindertagesstätte und Standort St.Gallen der Ergo- und Physiotherapie weitergeführt wird. Es ist vorgesehen, in Zukunft auch Kinder mit Beeinträchtigungen aufzunehmen, was rollstuhlgängige Räumlichkeiten bedingt. Im bestehenden Gebäude bestehen keine optimalen Arbeitsabläufe. Mit dem Kantonsspital ist Verbindung aufgenommen worden, um allenfalls das benachbarte Grundstück für das inzwischen sistierte Gebäude zu nutzen. Eine andere Option ist eine Überbauung der Spielwiese.
In der Sonnenhalde soll der Wohnbereich samt dem Haus Peter und Paul saniert werden. Ein Planerwahlverfahren Architektur ist ausgeschrieben. Ziel ist, allen Erwachsenen mit einer Beeinträchtigung grosszügige Zimmer mit einem Bad anzubieten. Dafür ist ein Abbruch nicht notwendig. Schon 2026 sollte das Projekt so reif sein, dass eine Baubewilligung eingeholt werden kann.
Mit beschränktem Kostenaufwand renoviert wird derzeit der GHG-Zentralsitz im ehemaligen Gebäude der HPS an der Steingrüeblistrasse 1. In der Geschäftsstelle müssen weitere Arbeitsplätze eingerichtet werden. Da die Zahl der Mitarbeitenden innerhalb von zehn Jahren um 200 Mitarbeitende auf über 800 zugenommen hat, ist beispielsweise neu auch eine Fachkraft für das Personalwesen eingesetzt worden, die die einzelnen Institutionen in diesem Bereich unterstützt. Die unteren Stockwerke werden weiterhin der CP-Schule dienen.
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