Laura Bucher
Die Revision des Behindertengesetzes soll Barrieren beseitigen.
Das heutige Wohnheim (im Bild) wird ersetzt.
Für das Wohnheim für Kinder und Jugendliche Riederenholz bricht eine neue Ära an. Anfangs Jahr ist es von der Politischen Gemeinde St.Gallen zur Gemeinnützigen und Hilfsgesellschaft der Stadt St.Gallen (GHG) übergegangen.
Kompetenzzentrum Gemäss GHG-Präsident Heinz Loretini bringt die GHG mit ihrer starken Position im Sozialbereich und ihrer Erfahrung in der familienersetzenden Betreuung, insbesondere in der Wohngruppe der GHG Tempelacker, optimale Voraussetzungen mit, um die Institution erfolgreich in die Zukunft zu führen. Ein Projektteam unter der Leitung von Ramon Beerli, Bereichsleiter Kinder und Mitglied der Geschäftsleitung GHG, war für eine reibungslose Übernahme besorgt und hat das neue Betriebskonzept entwickelt.
Baulich sieht die GHG neben einer zeitgemässen Wohnumgebung für das Wohnheim den Bau eines neuen Schulzentrums für die GHG CP-Schule vor, die am jetzigen Standort an der Flurhofstrasse aus allen Nähten platzt. Es soll am neuen Standort demnach auch ausreichend Platz geschaffen werden, um den aktuellen Anforderungen an Bildung und Förderung auch von Kindern und Jugendlichen mit körperlichen Beeinträchtigungen Rechnung zu tragen. Dabei wird bei der Projektierung darauf geachtet, dass Synergien und verschiedene Räumlichkeiten von beiden Institutionen genutzt werden können, wie Loretini betont. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziales und dem Bildungsdepartement des Kantons St.Gallen wird nun der aktuelle Bedarf an Heim- und Sonderschulplätzen erarbeitet. Gegenwärtig sind im Wohnheim 19 Plätze belegt, 30 sind im Neubau geplant. Die Kinder werden von Fachmitarbeitenden mit umgerechnet zehn Vollzeitstellen rund um die Uhr betreut. Der Personalbestand soll künftig ebenfalls noch leicht erhöht werden, zumal die Nachfrage nach Plätzen stark angestiegen ist. Auf diesen Grundlagen ist die Durchführung eines Architekturwettbewerbs in der zweiten Hälfte dieses Jahres geplant. Die Neubauten sollen sich nach dem Willen der GHG gut in das Quartier einpassen. Die Baurechtszone erstreckt sich bis zum Wald auf der leichten Anhöhe. Das bestehende Wohnheim aus den 50er-Jahren soll abgebrochen werden, obwohl es alles andere als baufällig wirkt. Eine bauliche Anpassung an die heutigen pädagogischen Anforderungen wird als nicht möglich erachtet.
Das neue sozialpädagogische Konzept hat der neue Wohnheim-Leiter Christoph Wiedemann entwickelt, das das alte ersetzt, das vor 13 Jahren geschaffen worden ist. Es ist mit seinen 24 Seiten gewissermassen auch ein Nachschlagewerk für die Mitarbeitenden entstanden. Die Kinder aus meist schwierigen Familienverhältnissen sollen unter Beachtung ihrer Grundbedürfnisse intensiv gefördert werden. Den Jugendlichen soll auf Augenhöhe begegnet werden, wie sich Wiedemann ausdrückt. Das Ziel ist, sie auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten. In Einzelfällen sind auch Schuldefizite und/oder ein Suchtverhalten zu reduzieren oder zu beseitigen. Angestrebt wird auch eine möglichst gute Zusammenarbeit mit den Familien, den Arbeitgebern und anderen Institutionen.
Gesamthaft soll gemäss Bereichsleiter Beerli ein neues Kompetenzzentrum für Kinder und Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf geschaffen werden, das in jeder Hinsicht als pädagogisch zeitgemäss bezeichnet werden kann.
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