Michelle Kolb
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Für immer mehr Schülerinnen und Schülern ist Deutsch nicht mehr die Muttersprache.
Die Deutsch- und Mathematikkompetenzen im Kanton St.Gallen sind am Ende der Volksschulzeit vergleichbar mit jenen anderer Kantone. Eine Verschlechterung liegt nicht vor. Dennoch sieht die Regierung Handlungsbedarf, wie sie in ihrem Postulatsbericht aufgrund einer umfangreichen Studie der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) darlegt.
Volksschulbildung Aktuell wird keine systematische Auswertung in Bezug auf die Wirksamkeit getroffener Massnahmen vorgenommen. Eine fundierte Auswertung und Aufbereitung der zur Verfügung stehenden Daten sei künftig anzustreben, damit die Steuerung des Bildungswesens auch auf empirische Erkenntnisse abgestützt werden kann.
Während die standardisierten Leistungsmessungen keine Verschlechterungen der Kompetenzen in Deutsch und Mathematik zeigen, fallen die subjektiven Einschätzungen zwischen den Lehrpersonen und Ausbildenden in den Lehrbetrieben deutlich negativer aus, wobei die Einschätzungen stark variieren. Dies könnte dafürsprechen, dass die Gründe für die negative Wahrnehmung weniger darin liegen, dass heutige Jugendliche tatsächlich über geringere Kompetenzen verfügen als früher, sondern dass die Ansprüche an die Kompetenzen gestiegen sind, nimmt die Regierung an. Die schulischen und beruflichen Anforderungen haben sich verändert.
Weiter stellt die Regierung fest, dass einige Schülerinnen und Schüler beim Eintritt in die Mittelschule in den ersten Wochen schlicht überfordert sind. Sie werden von den verschiedenen Lern- und Prüfungskulturen überrascht, haben Mühe im Umgang mit grösseren Stoffmengen sowie der verlangten Selbstständigkeit und passen die Arbeitsweise nicht rechtzeitig den gestiegenen Anforderungen an. Grundsätzlich wären sie aber in der Lage, nach einer Angewöhnungszeit die Ausbildung zu bewältigen. Für Schülerinnen und Schüler, welche die Probezeit knapp nicht bestehen, gibt es einen Ermessensspielraum im Rahmen der Promotionskonferenz.
Der Anteil an Schülerinnen und Schülern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, hat auch auf der Mittelschulebene zugenommen und wird noch weiter zunehmen. Mit Blick auf diese Herausforderung läuft gegenwärtig das Pilot-Projekt «Deutsch als Zweitsprache an St.Galler Mittelschulen». Basis für die Erfassung des Förderbedarfs ist die Aufsatzbeurteilung aus der Aufnahmeprüfung. Als Fördermassnahme vorgesehen ist eine einmalige individuelle Beratung mit anschliessendem begleitetem Verfassen und Überarbeiten von Texten. Erste Erfahrungen im Rahmen einer Vorstudie sind positiv ausgefallen.
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