Michelle Kolb
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An der offenen Schweizer Meisterschaft werden gut 30 Heissluftballone zweimal täglich in der Mooswies zu Wettfahrten aufsteigen. Als Festplatz dient das Areal rund um die Bundwiese. Dort erwartet die Besucherinnen und Besucher ein Rahmenprogramm mit Ballonfahrten, Ausstellungen und Cateringständen.
SMHL «Da die Schweizermeisterschaft im Rahmen des 1200 Jahr Jubiläums der Stadt Gossau stattfindet, wollten wir möglichst nahe an die Menschen», erklärt Stefan Zeberli. Der Lokalmatador und amtierende Weltmeister ist für einmal nicht nur Teilnehmer und Topfavorit an den offenen Schweizermeisterschaften, sondern auch Mitorganisator. Der Platz auf der Bundwiese reiche aber nicht aus, um von dort zu starten. Deshalb seien sie auf die Mooswies ausgewichen. Auf der Bundwiese werden als Attraktion sogenannte Fiestaballone in die Höhe steigen. «So bringen wir die zahlreichen Helferinnen und Helfer als Dank für ihr grosses Engagement auch einmal in die Höhe», erzählt Zeberli. Für Besucherinnen und Besucher könne sich ebenfalls die Chance ergeben, in einem Ballon in die Höhe zu steigen. Rund um die Bundwiese warten zudem Ausstellungen zu Modellflug und Aviatik auf die Gäste. Die Rega zeigt ihren Helikopter und Fallschirmspringer werden auf der Bundwiese landen. Für das Rahmenprogramm ist «Star Productions» verantwortlich. Die Agentur wurde von der Stadt Gossau mit der Organisation der Jubiläumsfeierlichkeiten beauftragt. Zeberli lobt die Zusammenarbeit mit der Agentur. Er verhehlt allerdings nicht, dass die Zweiteilung der Organisation auch weniger erfreuliche Seiten hat und erwähnt die zahlreichen Sitzungen sowie die Mehrwegkommunikation, die teilweise zu Missverständnissen führe. Doch Zeberli sagt auch, dass sie dank dem Standortbeitrag der Stadt im Rahmen des Jubiläums gute Rahmenbedingungen vorfänden.
Bezüglich der sportlichen Organisation seien sie schon sehr weit. Inzwischen ist auch die Bewilligung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt eingetroffen. «OK-Präsident Kurt Boppart tickt gleich wie ich und ist lieber zu früh als zu spät dran», sagt Zeberli. Die beiden werden im OK von weiteren Mitgliedern aus der Ballonszene unterstützt. Mit dem Catering wurde Guido Brändli von der Ochsen-Metzg beauftragt – «allerdings erst spät», wie Zeberli findet. So fehlten noch zahlreiche Helferinnen und Helfer für die Festwirtschaft (siehe Infobox). Wie viel Publikum während den fünf Tagen den Anlass schliesslich besuche, sei sehr schwierig abzuschätzen, da dies stark vom Wetter abhänge. Auch die sportlichen Wettkämpfe können nicht bei jeder Witterung stattfinden. «Damit die Schweizer Meisterschaft gewertet wird, müssen mindestens zwei Wettfahrten mit jeweils fünf Prüfungen durchgeführt werden können», erklärt Zeberli. Die letzte Totalabsage liege schon ca. 30 Jahre zurück. Von daher zeigt sich der Mitorganisator zuversichtlich. Die Einnahmen aus der Festwirtschaft hingen dagegen schon sehr stark vom Wetter ab. Immerhin könnten sie auch teures Gas sparen, sollten Wettkämpfe nicht durchgeführt werden.
Wann welche Wettfahrten ausgetragen werden, lässt sich nur schwer voraussagen. «Das hängt komplett vom Wetter ab», erklärt Zeberli. Die Wettkampfleitung entscheide jeweils morgens um 4 Uhr über das Tagesprogramm. Die erste Wettfahrt startet bei guter Witterung um ca. 6 Uhr, die zweite rund zwölf Stunden später. In Gossau werden über 30 Teams und längst nicht nur Einheimische dabei sein. «Wir haben Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien, Luxemburg und den USA zu Gast», berichtet Zeberli. Da in der Schweiz nicht mehr als rund zehn Teams beheimatet seien, würden die Schweizer Meisterschaften immer als offener Wettkampf ausgetragen, um die Attraktivität zu erhöhen. Für die Unterbringung sind die Equipen grundsätzlich selbst verantwortlich, wobei Zeberli das Pfadiheim Hinterberg als Unterkunft reserviert hat. Dort werden fünf Mannschaften während der SMHL logieren. «Die Schweiz ist für ausländische Teams schon sehr teuer», resümiert Zeberli. Er freut sich, dass trotzdem mehrere ehemalige Weltmeister und amtierende Landesmeister am Start sein werden. Mit ihm selbst ist auch der amtierende Weltmeister mit von der Partie. Da er die Windbedingungen sehr gut kenne, habe er sicherlich einen Heimvorteil, räumt Zeberli ein. Auch sonst versucht er sich nicht im Understatement, sondern erklärt, auf diesen Wettkampf hin sehr viel trainiert zu haben. Ob ihm diese Vorbereitung den nächsten Meistertitel einbringt, wird sich in vier Wochen weisen.
Von Tobias Baumann
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