Julia Buchmann
ist am Schweizer Filmpreis 2025 als beste Schauspielerin nominiert.
7615 Bäume gibt es in der Stadt St.Gallen und es sollen noch mehr werden. Gemäss Umweltbericht 2024 sind heute 2,3 Quadratkilometer der Siedlungsfläche (14,4 Prozent) von Baumkronen bedeckt. Das Ziel der Baumstrategie ist ein gesunder, alterungsfähiger Baumbestand, wobei auch für Strassenzüge durchaus viele Baumarten möglich sind.
Baumstrategie Bäume sind wichtig für die Lebensqualität in der Stadt. Sie stärken die Qualität von Strassenräumen, sind wichtige Gestaltungselemente, haben einen grossen Wert für die Biodiversität und ermöglichen eine Anpassung an den Klimawandel. Sie müssen aber auch fachgerecht gepflegt werden, wofür die die Abteilung «Stadtgrün» der Stadt garantiert. Immer wieder hört man allerdings Kritiken wegen Baumfällungen im Winter. Im letzten Winter waren es 83, am häufigsten Eschen. Dabei handelt es sich aber um bruchgefährdete und kranke Bäume. Sie werden wenn immer möglich durch standortgerechte Neupflanzungen ersetzt. Zudem soll das Baumvolumen auf den öffentlichen Flächen langfristig vergrössert werden. Neu gepflanzte Bäume müssen mit den besonderen Stressfaktoren in der Stadt wie wenig Wurzelraum, Salzeintrag und Bodenverdichtung umgehen können. Ausserdem müssen sie wegen des Klimawandels künftig eine deutlich höhere Toleranz für Hitze und Trockenheit aufweisen. Glücklicherweise gibt es recht viele Arten, die diesen Ansprüchen gerecht werden, so dass eine Monotonie vermieden werden kann. Zur gegenwärtigen Umsetzung und zu den Vorhaben der Stadt nimmt Adrian Stolz, Leiter von «Stadtgrün», Stellung.
Adrian Stolz, welche Baumsorten wurden in letzter Zeit am häufigsten gepflanzt?
Die Baumstrategie der Stadt sagt: Bei Neupflanzungen werden unterschiedliche Baumarten verwendet, um das Schädlings- und Krankheitsrisiko zu minimieren und die Biodiversität zu fördern. Deshalb haben wir auch unterschiedliche Baumarten gepflanzt. Am häufigsten waren das Ahornarten, Eichenarten, Buchen und Hagenbuchen.
Welche Baumsorten haben die grösste Chance, an stark befahrenen Strassen zu überleben?
Wir verfügen bei «Stadtgrün» über eine Liste von Baumarten, welche wir als geeignet einstufen, um sie im Strassenraum zu pflanzen. Einige Vertreter sind Feldahorn, Französischer Ahorn, Schneeballblättriger Ahorn, Purpurerle, Zürgelbaum, Baumhasel, Ginkgo, Gleditischie, Amberbaum, Tulpenbaum, Hopfenbuche, verschiedene Eichen, Silberlinde und weitere Lindenarten.
Welche Baumsorten wurden an der unteren Teufenerstrasse gepflanzt?
An der Teufenerstrasse haben wir Purpurerle, Gleditschie, Zerreiche, Flaumeiche, Platane, Feldahorn und Winterlinde gepflanzt.
Welche Baumsorten wurden zuletzt im Stadtpark gepflanzt?
Im Stadtpark wurden fast nur Einzelpflanzungen vorgenommen für gefällte Bäume. Es wurden Buchen, Bergahorne und ein Nussbaum gepflanzt.
Sind grössere Änderungen bei der Baumsubstanz im Rahmen der Stadtpark-Neuorganisation geplant?
Das Konzept für die Erneuerung ist noch nicht fertiggestellt. Tendenziell werden etwas mehr Bäume gepflanzt.
Konnte mittlerweile der vom Volk beschlossene erweiterte Baumschutz realisiert werden?
Nein, der Beschluss ist wegen einer Einsprache noch nicht rechtskräftig.
Hat sich das Eschensterben ausgeweitet oder ist es zurückgegangen?
Die Situation ist etwa gleichgeblieben.
Sind in letzter Zeit weitere Baumkrankheiten festgestellt worden und mussten Bäume deshalb gefällt werden?
Es sind in St.Gallen keine neuen Krankheiten bekannt. Es gibt unterschiedliche Pilzarten, die den Bäumen zu schaffen machen und teilweise zu Fällungen führen. Aktuell stellen unsere Baumkontrolleure etwas mehr Halimaschbefall an Bergahornen fest.
Wie viele Baum-Patenschaften gemäss Baumstrategie bestehen?
Wir haben aktuell 27 Baumpatenschaften vergeben. Zum Kinderfest-Jubiläum sollen 200 Bäume gepflanzt werden.
Wie viele wurden bis jetzt auf öffentlichem Grund und auf privaten Grundstücken gepflanzt?
Im Frühling konnten 41 Bäume auf öffentlichen und 50 Bäume auf privaten Flächen gepflanzt werden. Es gab erfreulicherweise mehr Interessenten als Bäume, deshalb wird die Aktion für Private nächstes Jahr fortgesetzt.
Interview von Franz Welte
Lade Fotos..