Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Beflaggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Die äussere Erscheinung des Gebäudes orientiert sich am siegreichen Wettbewerbsprojekt, teilt die Sana Fürstenland AG mit. Visualisierung
Die Sana Fürstenland AG hat trotz des erneuten Rekurses gegen den Sondernutzungsplan das Baugesuch für den Neubau des Pflegezentrums Fürstenland auf dem Andreas-Areal eingereicht. Dieses umfasst nicht weniger als 190 unterschriebene Dokumente. Seit letzter Woche stehen die Visiere.
Sana Fürstenland Der Verwaltungsrat hat sich zum Ziel gesetzt, das Baugesuch 2023 einzureichen. Die überarbeiteten Pläne waren entsprechend bereit für die Eingabe. «Natürlich wollten wir auch ein Zeichen setzen, damit endlich der Inhalt des Bauprojekts im Zentrum steht», erklärt Sylvia Egli, Verwaltungsratspräsidentin der Sana Fürstenland AG. Mit der Einreichung des Baugesuchs wurde letzte Woche auch die Visierung vorgenommen. Deren Fehlen war im Rekurs gegen den Sondernutzungsplan beanstandet worden, was Egli nicht weiter kommentieren möchte. Das Baugesuch umfasst nicht weniger als 190 Papiere, die teilweise ihrerseits wieder bis zu 100 Seiten umfassen, wie Egli berichtet.
Das neue Pflegezentrum soll dereinst über 117 Pflegeplätze verfügen, wie der Kanton im Frühjahr dieses Jahres bestätigte. Aktuell finden im Alterszentrum Schwalbe lediglich 80 betagte Menschen Platz. Gemäss der kantonalen «Leistungsplanung Altersversorgung», die von der Abteilung Alter im Departement des Innern erstellt wird, wird der Bedarf an stationärer Betreuung und Pflege in Gossau bis 2035 um 30 Prozent steigen, weil die Babyboomer ins hohe Alter kommen. Auch wenn die Leute länger in den eigenen vier Wänden blieben, steige aufgrund der Zunahme der Personen über 80 Jahren der Bedarf in der stationären Grundversorgung, erklärt Egli. Schon aktuell zeige sich der Bedarf nach zusätzlichen Plätzen offensichtlich. «Innert einer Woche ist jedes freiwerdende Zimmer besetzt», weiss die Verwaltungsratspräsidentin. Und leider müssten sie aktuell immer wieder Personen ablehnen, was sehr belastend sei. Insbesondere wenn sie, wie kürzlich geschehen, eine Person nicht aufnehmen könnten, die über Jahre Freiwilligenarbeit in der Schwalbe geleistet habe und dort in vertrauter Umgebung die letzten Monate ihres Lebens hätte verbringen wollen. Auch die weiteren Alters-Institutionen in Gossau seien ausgelastet, wie kürzliche Gespräche unter den verschiedenen Leitungen bestätigt hätten. «Die zusätzlichen Pflegeplätze des Sana-Kontingents wären heute schon nachgefragt», erklärt Egli.
Die äussere Erscheinung des Gebäudes orientiere sich am siegreichen Wettbewerbsprojekt, das vor mittlerweile acht Jahren präsentiert wurde. Zum Innenausbau schreibt die Sana Fürstenland AG, dieser sei nach neusten Erkenntnissen geplant und biete für die Bewohnenden einen angenehmen, bedürfnisorientierten Lebensraum und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein optimiertes Arbeitsumfeld. Das Parterre soll zur Begegnungszone mit öffentlichem Restaurant werden. Zusätzlich sollen hier Räume für Gesundheitsdienstleistungen sowie die Tagesstruktur der Schule Gossau Platz finden. In den Obergeschossen sind vier Pflegeabteilungen mit Einzel- und wenigen Doppelzimmern vorgesehen. Ein Geschoss ist ausgerichtet für die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz. Zum Vorwurf der Rekurrenten, die dementen Menschen hätten keinen Freiraum, erklärt Egli: «Die Ausgestaltung wurde mit Pflegeexperten besprochen und mit Verwaltungsrätin Yvonne Blättler-Göldi verfügen wir auch über eine Expertin im Verwaltungsrat. Im Dachgarten können sich die dementen Personen ohne Gefährdung bewegen.» Selbstverständlich könnten die dementen Bewohnenden auch begleitet in den Park des Pflegezentrums.
Im Gebäudeteil Richtung Osten sollen Pflegewohnungen mit anderthalb und zweieinhalb Zimmern mit eigenem Badezimmer und Küchennische sowie Loggia entstehen. Entgegen der ursprünglichen Absicht sollen diese Wohnungen nicht durch Private gebaut werden, wie Egli auf Nachfrage bestätigt. «Es handelt sich nicht um Alters-, sondern um Pflegewohnungen für Personen, die einen Bedarf an Pflege oder Betreuung haben.» Während Alterswohnungen nicht Teil des öffentlichen Auftrags seien, sei der Bedarf an Pflegewohnungen ausgewiesen und diese würden stark nachgefragt. Das Pensionsmodell für die Pflegewohnungen beinhaltet neben der Miete auch einzelne Mahlzeiten sowie die Wohnungsreinigung. «Pflege-, Betreuungs- und Hauswirtschafts-Leistungen können nach Bedarf individuell bezogen werden», hält die Sana Fürstenland fest. Bezüglich Finanzierung haben die Aktionärsgemeinden ihre Baudarlehen bereits bei der Gründung festgelegt. «An diesen Beträgen ändert sich nichts. Die Kosten, welche die Beteiligung der Gemeinden übersteigen, müssen von Dritten finanziert werden», erklärt Egli. Hier sei der Verwaltungsrat bereits in konkreten Verhandlungen, die auf dem neu erstellten Business Plan basierten.
Sylvia Egli ist voll überzeugt vom Projekt: «Mit diesem Bau sind wir für die Zukunft gerüstet und erhalten uns eine gewisse Flexibilität.» Das oberste Geschoss sei so gestaltet, dass es flexibel auf zukünftige Bedürfnisse oder neue Krankheitsbilder ausgerichtet werden könne.
Von Tobias Baumann
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