Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Bekannte Gesichter im Theaterverein Fürstenland; von links: Cornel Fürer, Antje Ziegler, Pius, Seraina und Irene Stark, Thomas und Karin Diethelm und Marco Ciorciari. tb
Der Theaterverein Fürstenland präsentiert alle drei Jahre eine grosse Theaterproduktion. Im Mai 2025 ist es wieder so weit und 32 Akteure werden im Fürstenlandsaal das Broadway Musical «Anything Goes» aufführen. Am Donnerstag erfolgte der Kick-off zu den intensiven Probemonaten.
Friedberg «Das Stück spielt auf einem Schiff und lebt von verschiedenen komplex verwobenen Handlungssträngen. Es geht um Liebesbeziehungen, unter anderem mit einem Paar, das heiraten möchte. Doch die Frau verliebt sich auf dem Schiff in einen anderen Mann. Ausserdem dreht sich vieles um einen anwesenden Gangster», erzählt Seraina Stark, Mitglied der Produktions- und der Künstlerischen Leitung. Die Auswahl des Stücks habe der Vorstand des Theatervereins vorgenommen. Zu diesem zählen neben Seraina Stark ihre Eltern Pius und Irene Stark, Marco Ciorciari, Cornel Fürer und Marco Inauen. Mit Ausnahme von Letzterem, der für Bau & Technik verantwortlich zeichnet, übernehmen alle Vorstandsmitglieder eine der Hauptrollen. «Es stehen also viele bekannte Gesichter auf der Bühne. Doch rund ein Drittel der Mitwirkenden ist erstmals dabei. Sie sorgen für eine Blutauffrischung», erklärt Pius Stark. Insgesamt werden bei der aktuellen Produktion 32 Personen auf der Bühne stehen. Der Theaterverein Fürstenland lege Wert darauf, dass immer wieder neue junge Talente Bühnenerfahrung sammeln könnten, und entsprechend habe sich der Pool an möglichen Mitwirkenden in den letzten Jahren stetig erweitert. «Wir hatten überhaupt keine Schwierigkeiten, alle Rollen zu besetzen, während viele andere Vereine mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben», analysiert der Präsident des Theatervereins Fürstenland.
Vorstandskollege Cornel Fürer ergänzt, dass die Besetzung noch nie so früh vollständig war wie bei der nun anstehenden Produktion. Dank des guten Rufs würden sich immer wieder Interessierte von sich aus melden. Generell sei man mit den Vorbereitungen abseits der Bühne zum aktuellen Zeitpunkt weiter als bei früheren Produktionen, sind sich die Vorstandsmitglieder einig. «Es zahlt sich aus, dass wir ein eingespieltes Team sind und jeder weiss, was es braucht», sagt Fürer. Der Enthusiasmus sei bei allen gross. Fürer selbst entwirft jeweils das Bühnenbild. «Im 3D-Programm steht es. Ausserdem habe ich ein Modell erstellt, an dem wir verschiedene Abläufe auf ihre Tauglichkeit überprüfen können», erzählt er. Den Bau übernimmt schliesslich mit Roman Fischer ein Profi, der selbst einst für den Theaterverein Fürstenland auf der Bühne stand und später eine schöne Schauspielerkarriere machte, bevor er sich dem Bau von Bühnenbildern widmete. Profis setzt der Theaterverein auch für das Licht- und Tondesign ein. Die Schauspieler dagegen sind alles Amateure – wenn auch zum Teil mit grosser Erfahrung und im Falle von Simon Bächtiger und Chiara Stark mit einem Abschluss einer Musical- und Schauspielschule. Mit Chiara und ihrem Bruder Dominic, die ebenfalls zentrale Rollen spielen, ist die Familie Stark wieder zu fünft auf der Bühne vertreten.
Auf bewährte Kräfte setzt der Theaterverein Fürstenland auch in der Künstlerischen Leitung. Zum siebten Mal in Serie wird Thomas Diethelm Regie führen, assistiert von seiner Frau Karin. Diese zeichnet sich ausserdem wiederum gemeinsam mit Fabiola Specker Lorenzi für die Choreografie verantwortlich. Philippe Frey hat bereits zum sechsten Mal in Serie die musikalische Leitung inne. Und der Musik kommt eine grosse Bedeutung zu, handelt es sich doch um ein Musical. «Es wird viel gesungen und viel getanzt», sagt Seraina Stark. Stepptanz spiele dabei eine zentrale Rolle. «Es handelt sich um ein Musical der goldenen Swing Ära aus den 1930-Jahren mit schönem Big-Band-Sound», ergänzt ihr Vater. Geplant seien 12 bis 13 Aufführungen und auch bezüglich Zuschaueraufmarsch hat der Vereinspräsident klare Vorstellungen: «Die letzte Produktion sahen 4'500 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das ist das Minimalziel, denn damals herrschte noch eine gewisse Unsicherheit nach Corona. Bei der vorletzten Produktion konnten wir insgesamt über 5'000 Zuschauer verzeichnen, was einen Rekord darstellte.» Die Ticketeinnahmen sollen rund die Hälfte der Ausgaben decken, die andere Hälfte mit Beiträgen von Sponsoren und der öffentlichen Hand sowie den Einnahmen aus der Gastronomie bestritten werden. Das Budget der Produktion liegt bei über 400'000 Franken.
Um für diese grosse Kiste auch auf der Bühne bereit zu sein, wird ab sofort zweimal wöchentlich auf dem Friedberg geprobt. Dort stehen ausserdem verschiedene Probewochenenden an, bevor die Vorbereitungen in den letzten drei Wochen vor der Premiere im Fürstenlandsaal stattfinden. «Der Stadt gebührt ein besonderer Dank, dass sie uns dies ermöglichen und bei der Saalvergabe auf uns Rücksicht nehmen», lobt Pius Stark.
Von Tobias Baumann
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