Michelle Kolb
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Das Globalbudget soll die Wirtschaftlichkeit des Sportzentrums verbessern. z.V.g.
Der Gemeinderat hat eine Kreditüberschreitung von 40'000 Franken als Kostendach für die Erarbeitung eines Globalbudgets mit Leistungsauftrag für das Sportzentrum bewilligt.
Sportzentrum Zum Globalbudget kommen Eigenleistungen der Ressorts Sport und Finanzen in jenen Bereichen, in denen das Know-how intern vorhanden ist. Der Gemeinderat stellte seine Absicht, das Globalbudget mit Leistungsauftrag auf das Rechnungsjahr 2026 umzusetzen, dem Einwohnerrat vor. Der Einwohnerrat nahm dieses Vorhaben an seiner Sitzung vom 18. September 2024 unterstützend zur Kenntnis. Für die Erarbeitung des Globalbudgets mit Leistungsauftrag war kein Betrag ins Budget 2025 eingestellt worden. «Wir wollten damals die Beantwortung des Postulates abwarten, bevor wir Gelder für die Erarbeitung des Globalbudgets vorsehen. Deshalb bewilligt der Gemeinderat nun die Kreditüberschreitung», sagt Max Eugster, Gemeindepräsident von Herisau. Das Defizit des Sportzentrums gab im Einwohnerrat immer wieder zur Diskussionen Anlass, weshalb die FDP Herisau mit einem Postulat anregte, die Organisationsform zu ändern oder einen Globalkredit zu sprechen. Doch weshalb schreibt das Sportzentrum jedes Jahr Defizite? «Der grösste Faktor ist nach wie vor die Abschreibung der Sanierung 2005/06 sowie seither getätigte Investitionen», so Eugster.
Hinzu käme, dass die Herisauer Vereine gemäss Sportzentrumsreglement Vorrang gegenüber Dritten hätten und bei der Nutzung durch Jugendmannschaften keine Gebühren zahlen müssen. «Die Betriebskosten sind ebenfalls hoch, das ist der Grösse geschuldet. Natürlich ist das Sportzentrum mit der Eishalle und dem Hallenbad energieintensiv – vor allem die hohen Energiepreise haben die getätigten Einsparungen gleich wieder nichtig gemacht», sagt Eugster. In punkto Energie hat die Gemeinde aber verschiedene Optimierungen vorgenommen. «So nutzen wir nun die Abwärme des Eises, um das Wasser im Hallenbad zu heizen», so der Gemeindepräsident. Ausserdem wurde die Organisation des Sportzentrums gestrafft – gab es früher sechs Geschäftsbereiche, gibt es heute noch drei. «Wir vermarkten das Sportzentrum zudem wieder aktiver und haben vermehrt Trainingslager, möchten Einnahmen mit Gruppen generieren und Leistungssportler können hier trainieren», so Eugster. Damit internationale Eishockeyspiele wieder im Sportzentrum stattfinden können, wurden die Banden ersetzt. «Dadurch können wir wieder viel mehr anbieten. Das erhöht den Bekanntheitsgrad des Sportzentrums», ist Eugster sicher.
Ab 2026 soll das Globalbudget erstmals verabschiedet werden können. Da dann nicht mehr jeder Posten separat aufgeführt werden muss, erhält das Sportzentrum mehr Flexibilität bei den Finanzen – natürlich unter Einhaltung des Budgets. Die Grundlage des Rechnungswesens des Sportzentrums sind dann summarische Voranschläge und Rechnungen. Der Leistungsauftrag des Globalbudgets definiert die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen zwischen den Organen der Einwohnergemeinde und des Sportzentrums sowie die Produkte und Produktegruppen und die Leistungsindikatoren. «Durch den flexibleren Einsatz der Mittel ist es möglich, wirtschaftlicher zu arbeiten. Der Leistungsauftrag des Sportzentrums muss dabei immer erfüllt werden», so der Gemeindepräsident.
Das Globalbudget wird mit externer Unterstützung erarbeitet, da man das Know-how dafür (noch) nicht habe. Man habe das Know-how, was die Finanzen und den Betrieb betreffe, mit dem definierten Leistungsauftrag sei man aber nicht ganz zufrieden gewesen. «Wir wollen alles sauber umsetzen und optimieren. Deshalb unterstützen uns Externe», so Eugster. Nebst der Kreditüberschreitung der 40'000 Franken kommen für das Globalbudget «nur» noch interne Kosten hinzu. Die Ressorts Sport und Finanzen werden die Inhalte für den Leistungsauftrag – Zahlen, Statistiken, Ziele – einbringen. «Das beinhaltet alle Teile des Sportzentrums . Es muss definiert werden, in welchen Bereichen man welche Leistungen erbringen, und welche Ziele man erreichen will», sagt Eugster. Ausserdem werden gemeinsam mit den externen Experten alle Kostenstellen und Zahlen im Budget und damit das Globalbudget erstellt.»
Ob das Globalbudget erfolgreicher sein wird als das bisherige Finanzmodell, zeigt sich schliesslich am Leistungsauftrag – wird er erfüllt, ist er griffig genug, sind die Indikatoren erfüllt? «Sollte das nicht der Fall sein, müssen Massnahmen ergriffen werden», sagt Eugster. Für die kommenden Jahre will der Gemeinderat weiter das Kostenmanagement im Blick behalten. «Es gilt, den Aufwand und Betrieb optimal zu gestalten, freie Kapazitäten der Halle zu nutzen – die Chancen sollen aktiv genutzt werden. Was in späteren Jahren dann wegfallen wird, ist die Abschreibung aufgrund der Sanierung. Das wird auch einiges ausmachen.»
Stefanie Rohner
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